EU-Offensive gegen "russische Desinformation"

EU legt sich neues
EU legt sich neues "Sprachrohr" zuClemens Fabry
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Ab 1. September soll ein Team für "strategische Kommunikation" Russlands "Propaganda" etwas eigenes entgegensetzen: Die Rede ist von "positiven Erzählweisen" zu Problemen in Osteuropa und EU-Standpunkten.

Fünf Monate nach einem entsprechenden Auftrag im Zuge eines EU-Ratsgipfels startet die EU-Kommission demnächst ihre Abwehr russischer "Propaganda" in Osteuropa: Mit 1. September solle ein "Eastern Strategic Communications Team" seine Arbeit aufnehmen, berichtet die deutsche Wochenzeitung "Die Zeit" laut Vorabmeldung in ihrer am Donnerstag erscheinenden Ausgabe.

Demnach sollen acht bis zehn Experten den "russischen Erzählweisen" in Osteuropa die Sicht der EU entgegenstellen. Zum Auftrag gehöre "die Entwicklung positiver Erzählweisen und Kommunikationsprodukte", auch in russischer Sprache, berichtet die "Zeit". Die Planungen sähen auch die Unterstützung unabhängiger russischsprachiger Medien vor.

Gegenschlag im "Informationskrieg"

Der EU-Gipfel am 19. März hatte der EU-Außenbeauftragten Federica Mogherini den Auftrag erteilt, bis Juni einen "Aktionsplan zu strategischer Kommunikation" auszuarbeiten. Ziel soll sein, vor allem mit Blick auf die Ukraine-Krise "Russlands andauernden Desinformationskampagnen" etwas "entgegenzustellen". Als erster Schritt wurde "die Schaffung eines Kommunikationsteams" in Auftrag gegeben.

Die ukrainische Regierung und der Westen werfen Moskau vor, einen "Informationskrieg" zu führen, um die Intervention in der Ukraine zu rechtfertigen. Russland hatte in Europa in der jüngsten Vergangenheit auch deutsch-, spanisch- und englischsprachige TV-Programme gestartet sowie einen Informationsdienst, der eine "Alternative" zu den dortigen Nachrichtenangeboten bieten soll.

(APA)

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