Erneut Massenschlägerei in Berliner Flüchtlingsheim

APA/AFP/ODD ANDERSEN
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In Berlin kam es zu einer Massenschlägerei. Über 100 Polizisten waren im Einsatz, um die Situation zu deeskalieren. Mehrere Personen wurden festgenommen.

In einer Flüchtlingsunterkunft in Berlin ist es am Sonntag erneut zu einer Massenschlägerei gekommen. Ein Polizeisprecher sagte, auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens Tempelhof seien weit über 100 Polizisten im Einsatz. Auslöser sei offenbar ein Konflikt mit dem Sicherheitspersonal gewesen. Die Lage habe sich inzwischen beruhigt.

Bei der Essensausgabe sei es laut Polizei zur Eskalation gekommen. Die Beteiligten seien mit Messern und Stangen auf einander losgegangen, teilte die Tempelhofer Direktion der Gewerkschaft der Polizei über den Kurznachrichtendienst Twitter mit. Zwei Wachleute seien verletzt und 14 Flüchtlinge festgenommen worden.

100 Menschen seien aneinander geraten. Die Gewerkschaft der Polizei sprach von einer Gewalteskalation. Es seien Messer und Stangen eingesetzt worden. Eine Bestätigung der Polizei dafür lag zunächst nicht vor. Dem "Tagesspiegel" zufolge wurden drei Personen schwer verletzt, der Polizei zufolge aber keine davon lebensgefährlich.

Schlägereien auch in anderen Heimen

Zuvor hatte es bereits am Samstagabend eine Massenschlägerei und anschließende Panik in einer Flüchtlingsunterkunft in Berlin-Spandau gegeben. Dabei wurden nach Angaben eines Feuerwehrsprechers sieben Menschen verletzt. Der Polizei zufolge gab es keine Schwerverletzten.

Ein Unruhestifter sei nach einer ersten Auseinandersetzung am späten Samstagabend festgenommen worden, teilte die Polizei am Sonntag mit. Die Lage beruhigte sich demnach zunächst, dann brach eine weitere Schlägerei in einer großen Menschenmenge aus. Sitzgarnituren wurden geworfen, Fenster zerstört und Feuerlöscher leergesprüht.

Wegen der Gewalt und der "Wolke aus den Löschgeräten" kam es dem Feuerwehrsprecher zufolge zu einer Panik. Etwa die Hälfte der rund 1.000 Bewohner lief ins Freie und wartete vor dem Gebäude in der Kälte, bis sich die Lage beruhigte. Kurz nach Mitternacht waren alle Bewohner wieder drinnen. Rund 80 Polizisten waren im Einsatz. Die Hintergründe beider Schlägereien waren zunächst unklar.

Bei einer Schlägerei in einem Flüchtlingsheim in Klietz nahe Stendal in Sachsen-Anhalt wurden fünf Menschen verletzt. Erst entbrannte am Samstagabend zwischen mehreren Bewohnern ein Streit, dann flogen die Fäuste. Die Polizei ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung.

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(APA/Reuters)

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