Donald Trump und Jeb Bush attackierten sich in einer TV-Debatte heftig. Das US-Außenamt gibt indes 551 weitere E-Mails von Hillary Clinton frei.
Im Vorwahlkampf der US-Republikaner werden die Töne immer schärfer, die Attacken immer persönlicher. In der neunten TV-Debatte der konservativen Präsidentschaftsbewerber lieferten sich am Samstagabend (Ortszeit) vor allem Floridas Ex-Gouverneur Jeb Bush und der erzkonservative texanische Senator Ted Cruz heftige Wortgefechte mit Multimilliardär Donald Trump. Wiederholt fielen in Greenville (South Carolina) die Worte "Lügner" und "fies".
Dass Bush für seinen Wahlkampf in South Carolina - am kommenden Samstag finden hier die nächsten Vorwahlen statt - seinen Bruder, Ex-Präsident George W. Bush, angeheuert hat, der seinerzeit den Irak-Krieg begonnen hatte, nutzte Trump für eine Attacke: Der Irak-Krieg sei "ein dicker, fetter Fehler" gewesen, rief er. Jeb Bush konterte: "Während Donald Trump eine Reality-TV-Show schuf, baute mein Bruder einen Sicherheitsapparat auf, um uns alle zu schützen."
Das ließ wiederum der Milliardär nicht auf sich sitzen und entgegnete: "Das World Trade Center stürzte während der Regentschaft Ihres Bruders ein. Erinnern Sie sich daran." Daraufhin neuerlich Bush: "Das ist der Bursche, der seine Außenpolitik aus TV-Reality-Shows bezieht."
Trump geht als Favorit in die Kandidatenkür am kommenden Samstag, Cruz sowie Bush, Kasich und Floridas Senator Marco Rubio kämpfen um die wichtigen zweiten und dritten Plätze.
Außenamt übergibt weitere E-Mails von Clinton
Das US-Außenamt hat unterdessen weitere 551 E-Mails der ehemaligen Außenministerin und demokratischen US-Präsidentschaftsbewerberin Hillary Clinton freigegeben. Darunter seien 81 als "vertraulich" und drei als "geheim" eingestufte, teilte das Ministerium mit. Insgesamt umfassten die 551 E-Mails mehr als tausend Seiten.
Bisher händigte das Außenamt damit fast 46.000 von insgesamt 55.000 Seiten E-Mail-Korrespondenz Clintons aus. Clinton hatte im März 2015 zugegeben, als Außenministerin von 2009 bis 2013 für dienstliche Mails eine private E-Mail-Adresse verwendet zu haben. Rund 30.000 E-Mails aus dieser Zeit händigte sie an das Außenministerium aus. Die Schriftstücke werden - soweit zulässig - in Etappen veröffentlicht. Im Jänner hatte das Außenamt mitgeteilt, dass 22 E-Mails auf ihrem privaten Server unter die höchste Geheimhaltungsstufe fielen.
Gut 30.000 weitere E-Mails, die nach ihren Angaben privater Natur waren, hatte Clinton löschen lassen. Die oppositionellen Republikaner werfen Clinton vor, die private E-Mail-Adresse benutzt zu haben, um ihre Korrespondenz unter Verschluss zu halten. Clinton erklärte dagegen, sie habe dies aus Bequemlichkeit getan, um ein einziges Smartphone verwenden zu können.
(APA/AFP/Red.)