Vizeaußenminister Gatilow begründet dies mit dem "Kampf gegen den Terror". Er spricht von einer enger Koordinierung mit den USA.
Russland, Verbündeter des syrischen Regimes, hat sich gegen eine sofortige Waffenruhe im Raum Aleppo ausgesprochen. Der Kampf gegen Terrorgruppierungen in der Region sollte fortgesetzt werden, sagte Vizeaußenminister Gennadi Gatilow am Samstag in Moskau.
"Wir werden keinen Druck (auf die syrische Führung) ausüben, weil man verstehen muss, dass ein Kampf gegen den Terror stattfindet. Und die Situation in Aleppo steht im Zusammenhang mit diesem Kampf", sagte Gatilow nach Angaben der Agentur Interfax. Von der bestehenden Feuerpause seien die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) und die mit dem Terrornetzwerk Al-Kaida verbündete Al-Nusra-Front ohnehin ausgenommen.
Liquidierung des IS als Ziel
Russland und die USA erörterten die Lage in Aleppo täglich. Die Situation dort sei kompliziert, weil sich die Terrormiliz IS mit anderen bewaffneten Gruppen verbündet habe, sagte der Vizeaußenminister. Gatilow bestätigte, dass das russische Militär die syrische Armee bei Aleppo unterstützt. "Aber jene Oppositionsgruppen, die gemäßigt sind und am Friedensprozess teilnehmen, attackieren wir natürlich nicht. Wir koordinieren diese Frage eng mit den Amerikanern", sagte er.
Das Ziel Russlands sei die "Liquidierung" des IS. "Die Opposition sollte diese Operationen nicht stören", meinte Gatilow. Er schloss eine Verzögerung des Friedensprozesses nicht aus.
Bei neuen Luftangriffen auf Rebellengebiete in der nordsyrischen Stadt Aleppo hatte es erneut Opfer gegeben. Nach Angaben von Rettungshelfern kam am Samstag mindestens ein Mensch ums Leben, fünf Menschen wurden verletzt. Der Medienaktivist Yasin Abu Raed meldete drei Tote. Regimegegner machten die syrische Luftwaffe für die Angriffe auf Viertel unter Kontrolle von Rebellen verantwortlich.
(APA/dpa)