West Virginia: Nummer 11593-051 blamiert Präsidenten

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Bei demokratischen Vorwahlen in West Virginia, an sich eine reine Routinesache für den Präsidenten, erzielte der Häftling Keith Judd, der eine siebzehneinhalbjährige Strafe wegen Erpressung absitzt, 41 Prozent.

Washington/vier. Keith Judd ist der bizarrste und unwahrscheinlichste Herausforderer für Barack Obama, der sich denken lässt. Der 53-Jährige mit der Häftlingsnummer 11593-051, auf einem Foto mit Vokuhila-Mähne – vorne kurz, hinten langer Rossschwanz – abgebildet, sitzt im Gefängnis von Texarkana in Texas eine siebzehneinhalbjährige Strafe wegen Erpressung ab.

Und doch stimmten am Dienstag bei den demokratischen Vorwahlen in West Virginia, an sich eine reine Routinesache für den Präsidenten, 72.000 Wähler für den Gegenkandidaten Judd – immerhin 41 Prozent. Nicht so sehr, weil er so populär wäre in dem nicht erst seit dem Niedergang des Bergbaus ärmlichen „Mountain State“ in den Appalachen. Sondern vielmehr, weil die Menschen – oft als „Hillbillies“, als Hinterwäldler, verschrien – Obama eine herzliche Abneigung entgegenbringen. Selbst der demokratische Senator Joe Manchin, ein Ex-Gouverneur und deklarierter Verfechter der Waffenfreiheit, gilt als alles andere denn als Obama-Freund.

In West Virginia hatte John McCain bei den Präsidentschaftswahlen 2008 einen der wenigen klaren Siege errungen. Keith Judd war diesmal die einzige Alternative. Um auf den Stimmzettel zu gelangen, reichten 2500 Dollar – und eine Portion Chuzpe.

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