Statistik: Syrer und Afghanen bei Asylanträgen vorne

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Symbolbild APA/HERBERT NEUBAUER
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Die Zahl der Asylanträge ist in Österreich im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegen. Drei Viertel der Antragssteller sind männlich.

Die Zahl der Asylanträge in Österreich ist im ersten Halbjahr 2014 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum leicht gestiegen. Von Jänner bis Juni wurden laut der vorläufigen Halbjahres-Statistik des Innenministeriums 8395 Anträge auf Asyl gestellt, das sind um 1,9 Prozent mehr als im ersten Halbjahr 2013.

Die meisten Anträge stammen demnach von Syrern, gefolgt von Afghanen und Russen (siehe Grafik). Zudem stellten 495 Personen aus Somalia, 302 aus Pakistan 302 und 272 aus dem Kosovo Anträge. 212 Antragsteller waren staatenlos.

Drei Viertel der Antragssteller männlich

Grafik: Asylanträge
Grafik: Asylanträge (c) APA

Mit Blick auf die Monate zeigt sich, dass im Mai die meisten Asylanträge gestellt (1745) wurden. Auch die Steigerung zum Vorjahr war hier mit plus 20,8 Prozent am größten. In knapp drei Viertel der Fälle suchten Männer um Asyl an.

Recht stark gestiegen ist im ersten halben Jahr die Zahl von unbegleiteten Minderjährigen. Während im Jänner 74 Kinder unter 18 Jahren einen Asylantrag in Österreich stellten, waren es im Mai 177 und im Juni 173. Insgesamt wurden im ersten Halbjahr 688 Asylanträge von Minderjährigen gestellt, darunter waren 25 Kinder jünger als 14 Jahre. Von ihnen stammten 17 aus Afghanistan und drei aus Somalia.

Warten auf Mikl-Leitners Rückkehr

Beinahe zeitgleich zu Bekanntgabe der Asyl-Statistik, bezogen Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) und Vizekanzler Michael Spindelegger (ÖVP) am Dienstag im Sommer-Ministerrat zu dem Thema Stellung. Allerdings blieben sie vage. Man müsse warten, bis die zuständige Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) wieder zurück sei, betonte die Regierungsspitze. Sobald ihr Konzept fertig ausgearbeitet sei, werde man darüber diskutieren und Position beziehen.

Spindelegger betonte, man werde die Innenministerin unterstützen, dass die Vereinbarung mit den Ländern zur Unterbringung von Flüchtlingen auf Punkt und Beistrich eingehalten werde. Zwar sei ihr aktueller Vorschlag noch nicht ausgegoren oder mit den Betroffenen besprochen, es sei aber sinnvoll, mit den Ländern in Gespräche zu treten.

Bisher sieht Mikl-Leitners Plan vor, dass die Erstaufnahmezentren in Traiskirchen und Thalham in ihrer jetzigen Form aufzulösen. Statt der beiden großen Zentren sollen in jedem Bundesland kleinere Quartiere zur Erstversorgung eingerichtet werden. Asylquoten für die Länder (sie orientieren sich an der Bevölkerungszahl) wird es weiterhin geben.

(APA/Red.)

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