Knapp 160 Flüchtlinge übernachteten auf Wiens Bahnhöfen

Knapp 160 Flüchtlinge übernachteten auf Wiens Bahnhöfen
Knapp 160 Flüchtlinge übernachteten auf Wiens Bahnhöfen APA/ROLAND SCHLAGER
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Betreut wurden die Flüchtlinge vom Roten Kreuz, der Caritas und freiwilligen Helfern. Die meisten reisten am Freitag nach Deutschland weiter.

Knapp 160 Flüchtlinge haben die Nacht auf Freitag in Notquartieren auf dem Wiener West- und Hauptbahnhof verbracht. Zahlreiche Menschen mussten medizinisch versorgt werden. Betreut wurden die Betroffenen vom Roten Kreuz, der Caritas und freiwilligen Helfern. Die Lage auf den Wiener Bahnhöfen blieb am Freitagvormittag ruhig.

Das Notquartier am Westbahnhof wurde bereits am Dienstag eingerichtet. "Wir haben in der Nacht 109 Menschen betreut - 65 Männer, 16 Frauen und 28 Kinder", sagte Alexander Tröbinger, Sprecher vom Wiener Roten Kreuz. 18 Menschen mussten medizinisch versorgt werden, zwei wurden ins Spital gebracht. Die Caritas hat am Donnerstag eine weitere Notschlafstelle am Wiener Hauptbahnhof eingerichtet. Das Rote Kreuz stellte Feldbetten zur Verfügung, die Betreuung der Menschen übernahm die Caritas gemeinsam mit einer Freiwilligeninitiative.

"50 Personen haben übernachtet, darunter auch eine Familie mit drei Kindern", sagte Martin Gantner, Sprecher der Wiener Caritas. Die Menschen seien "erschöpft, müde, ausgehungert, verunsichert und verängstigt" gewesen. "Es ist großartig, was die vielen Freiwilligen an Ort und Stelle leisten", bekräftigte Gantner. Am Freitag seien die meisten Flüchtlinge bereits weiter nach Deutschland gereist.

"Wir erwarten heute ein ähnliches Szenario wie gestern, dass nur wenige Flüchtlinge mit Zügen nach Wien kommen", sagte Polizeisprecher Roman Hahslinger der APA. Niemand könne die Lage derzeit "seriös einschätzen", sagte Tröbinger. Für humanitäre Einsätze sei man beim Roten Kreuz jedenfalls sehr gut vorbereitet, auch im Burgenland und in Niederösterreich, sagte der Sprecher. Die Caritas Österreich war unterdessen auch am Budapester Bahnhof im Einsatz. Gemeinsam mit den ungarischen Maltesern soll die medizinische Versorgung der Flüchtlinge für die nächsten drei Wochen sichergestellt werden.

(APA)

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