Ist der Beschäftigungsbonus nur ein PR-Gag?

Bundeskanzler Kern und Vizekanzler Mitterlehner vorige Woche nach dem Ministerrat
Bundeskanzler Kern und Vizekanzler Mitterlehner vorige Woche nach dem Ministerrat(c) APA/ROBERT JAEGER
  • Drucken

Von einer unmittelbaren Senkung der Lohnnebenkosten für alle ist die von der Regierung angekündigte Maßnahme meilenweit entfernt.

Zugegeben. Auf das Modell zu diesem Zeitpunkt hinzuhauen ist nicht fair. Denn erstens liegt es in gesetzlich formulierter Form noch nicht vor, und zweitens kann man die Wirksamkeit eines Modells erst im Nachhinein beurteilen. Aber eines kann man zu diesem Zeitpunkt sehr wohl: die vier Seiten aus dem „Vortrag an den Ministerrat betreffend Umsetzung ,Beschäftigungsbonus‘“ analysieren und versuchen, einen Hauch einer Idee zu bekommen, wie der „Beschäftigungsbonus“ und die groß angekündigte Lohnnebenkostensenkung umgesetzt werden soll.

Stellen wir klar: Es handelt sich um keine Lohnnebenkostensenkung, sondern eine Förderung. Das steht auch so im Ministerratspapier. Die Behauptung, dem Anspruch einer Lohnnebenkostensenkung zu genügen, entspringt wohl eher einer PR-Feder, als die skizzierte Umsetzung dieser Maßnahmen tatsächlich andeutet. Eine Lohnnebenkostensenkung würde etwa die Senkung der Krankenversicherungsbeiträge für Dienstgeber darstellen, die unmittelbar wirksam ist. Für alle.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Symbolbild: IHS
Innenpolitik

Beschäftigungsbonus: Experten zweifeln an Mitterlehners Prognose

Geht es nach dem Vizekanzler, soll der beschlossene Bonus bis zu 160.000 Jobs schaffen. Wifo und IHS nennen das "sehr, sehr, sehr optimistisch".
Österreich

Kern: "Können ja gar keine Ausländerbremsen machen"

Der Kanzler sieht den auf einheimische Arbeitnehmer fokussierten Beschäftigungsbonus mit dem EU-Recht vereinbar. Der Vorschlag könnte am Dienstag den Ministerrat passieren.
 Kanzler Kern will mit einem Beschäftigungsbonus die Arbeitslosigkeit reduzieren.
Österreich

Hürde für Jobmigranten aus Osteuropa

Kanzler Kern will mit einem Beschäftigungsbonus nur für Arbeitslose den Zuzug von Osteuropäern einschränken. Das sei nicht EU-widrig, sagt WU-Professor Franz Marhold.
Österreich

So stellt sich Kanzler Kern seinen Beschäftigungsbonus vor

Jobwechsler und Abgänger einer österreichischen Ausbildungseinrichtung sollen laut Bundeskanzler Christian Kern ebenso gefördert werden wie beim AMS gemeldete Personen.
Archivbild.
Innenpolitik

Geld für Jobs, Entlastung für Firmen

Der Staat macht in Summe Hunderte Millionen Euro locker, um Wirtschaft und Beschäftigung anzukurbeln. Neben Anreizen für Unternehmen gibt es Sonderprogramme und strengere Regeln für Arbeitslose.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.