Wie heizt man im Winter den Kachelofen richtig ein?

Das Holz soll naturbelassen, trocken und nicht zu dick sein.

Wenn es draußen kalt wird, sorgen drinnen Kachelöfen für wohlige Wärme. Aber wie heizt man seinen Ofen richtig? Ist Wärme aus dem Kachelofen wirklich gesünder? Und: Was bedeutet es, wenn weißer Rauch aus den heimischen Schornsteinen aufsteigt?

Heizen wirkt mitunter wie eine eigene Wissenschaft. Tatsächlich untersuchen Forscher des Österreichischen Kachelofenverbands (KOV), wie man seinen Ofen korrekt befeuert. „Richtiges Heizen beginnt mit dem richtigen Brennstoff“, sagt KOV-Leiter Thomas Schiffert. Ein Holzscheit sollte maximal zehn Zentimeter Durchmesser haben, naturbelassen und trocken sein. Damit Holz nur mehr maximal 20 Prozent Wasser in sich hat, müsse es zumindest zwei Jahre liegen.

Dass Weichholz den Ofen verklebt, sei ein regionales Gerücht: Im Osten Österreichs habe Hartholz ein besseres Image, im Westen Weichholz. „In einem geschlossenen Feuerraum mit Temperaturen um 1000 Grad macht das keinen Unterschied“, sagt Schiffert.

Zum Anheizen eignen sich kleine Weichholzstücke oder gewachste Holzwolle. Die Scheite immer von oben anheizen und die Ofentüre offen lassen, bis nur noch kurze, blaue Flammen zu sehen sind. „Besser lange offen lassen als später noch einmal öffnen“, rät der Experte. Dabei könne es zu einer Verpuffung kommen. Ist Heizen mit dem Kachelofen also auch gefährlich? Die Gefahr von Kohlenmonoxidvergiftungen sei beim Heizen mit Holz sehr gering, man merke die Rauchgase.

Dafür halten Kachelöfen offenbar auch gesund: Die Forscher stellten fest, dass die Luft feuchter bleibt als bei anderen Heizquellen, das ist besser für das Raumklima. Dass sich die Wärme aus dem Kachelofen sogar in der Rheumatherapie nutzen lässt, zeigten die Forscher gemeinsam mit Medizinern.

Hat man alles richtig gemacht, kommt jedenfalls weißer Rauch aus dem Schornstein: „Wird der Brennstoff vollständig verbrannt, entstehen nur Kohlendioxid und Wasserdampf.“

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("Die Presse", Print-Ausgabe, 31.10.2014)

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