Niederschlag in der Eiszeit kam meist aus dem Süden

Tiroler Wissenschaftler nutzen Tropfsteine als Klimaarchiv.

Vor 25.000 Jahren war es nicht nur kälter, auch Niederschläge kamen aus anderer Richtung: nämlich aus dem Süden und nicht wie heute meist aus dem Westen. Die Ergebnisse ihrer Analyse aus Tropfsteinen im Schweizer Sieben-Hengste-Massiv veröffentlichten Forscher der Uni Innsbruck in „Nature Communications“.

Stalaktiten und Stalagmiten wachsen über tausende Jahre in Höhlen. Dabei speichern sie auch Informationen über klimatische Veränderungen in Form von Isotopenverhältnissen. Diese lassen sich mit geochemischen Untersuchungen auslesen: „Niederschläge haben eine bestimmte Isotopensignatur, die von klimatischen Verhältnissen wie der Lufttemperatur, aber auch vom Transportweg abhängt“, sagt Erstautor Marc Luetscher. Überqueren feuchte Luftmassen den Alpenkamm, ändert sich das Verhältnis zwischen leichten und schweren Sauerstoffisotopen in den Wassermolekülen. Die Messungen zeigten auch, dass der letzte Höhepunkt der Eiszeit in den Alpen 3000 Jahre früher als bisher angenommen war. (APA/gral)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.02.2015)

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