Optimierung für Computer und Nanoschichten

Neue Christian-Doppler-Labore in Wien und Leoben.

„Kunden in der Mikroelektronikbranche wollen das Ergebnis in ein paar Stunden und nicht tagelang warten müssen“, sagt Josef Weinbub, Leiter des Christian-Doppler-Labors, das diese Woche an der TU Wien eröffnet wurde. Hier forscht man an Hochleistungs-TCAD, das steht für Technology Computer-Aided Design und bedeutet, dass neue Computertechnologien erst am Computer simuliert werden, bevor man die Hardware herstellt. Oder wie es die TU formuliert: „Man braucht gute Computer, um noch bessere Computer herzustellen.“

Das Team am Institut für Mikroelektronik testet – gemeinsam mit dem Industriepartner aus dem Silicon Valley, Silvaco – Eigenschaften von Mikrochips im virtuellen Raum, bevor die Herstellung starten kann. Das Problem: Die Simulationen dauern sehr lang. Die Lösung, die nun angestrebt wird: Statt die Taktfrequenz der Computer zu steigern, sollen immer mehr Prozessoren parallel rechnen.

Schneller und günstiger

Ebenfalls um eine schnellere und günstigere Produktion von neuartigen Dingen geht es beim kürzlich eröffneten CD-Labor für hochentwickelte Synthese neuartiger multifunktionaler Schichten an der Montanuni Leoben. Nanobeschichtungen finden sich bereits in der Werkzeugindustrie, Luft- und Raumfahrt, Autoindustrie, Mikroelektronik und der Medizin.

Unter widrigen Bedingungen sollen Nanoschichten optimalen Schutz bieten. Was noch fehlt, sind optimierte Herstellungsverfahren für diese vielfältigen Beschichtungen. Das Team am Leobener Department für Metallkunde und Werkstoffprüfung will mit dem heimischen Industriepartner Eifeler-Vacotec auf plasmaunterstützte Methoden setzen, um die Nanostrukturen perfekt gestalten zu können. (vers)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 10.10.2015)

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