Österreicher überschätzen Finanzwissen

Schweizer sorgen besser für die Pension vor.

Die Pensionsvorsorge verschiebt sich mehr und mehr in den privaten Bereich. Weil es dort für Veranlagungen vielfältige Möglichkeiten gibt, wird es wichtiger, sich auszukennen. Österreichische und Schweizer Forscher zeigten nun, dass das Finanzwissen österreichischer Erwerbstätiger geringer ist als das der Schweizer und sie ihr Wissen eher überschätzen.

Die Wissenschaftler der FH St. Pölten und der Hochschule Luzern befragten dazu 442 Personen, 336 davon in Österreich und 106 in der Schweiz zu ihrem Finanzwissen. Das Ergebnis: In der Schweiz konnten mehr als die Hälfte alle 16 Fragen richtig beantworten, in Österreich waren es gerade einmal 35,5 Prozent.

Die Schweizer sorgten zudem mit mehr als 50 Prozent häufiger für die Pension vor als die Österreicher: Rund zwei Drittel hatten keine zusätzlichen Pensionsvorsorgepläne.

Frauen weniger informiert

Unterschiede gab es auch zwischen den Geschlechtern und Bevölkerungsgruppen. Frauen, schlechter verdienende und weniger gebildete Menschen schnitten mit ihrem Finanzwissen signifikant schlechter ab. Außerdem zeigte sich, dass Schweizer, unabhängig vom Stand ihres Finanzwissens, eher an der Börse investieren. „In Österreich gingen nur jene dorthin, die über mehr Finanzwissen verfügen“, sagt Monika Kovarova-Simecek von der FH St. Pölten. Es scheine daher sinnvoll, Finanz- und Wirtschaftsthemen möglichst früh in das Bildungssystem zu integrieren, so die Studienautorin.

Mehr Wissen scheint allerdings auch Angestellte im Finanzbereich nicht zu mehr Vorsorge zu bewegen: Diese kannten sich zwar gut aus, trafen aber auch nicht öfter Maßnahmen zur privaten Pensionsvorsorge als Angestellte anderer Wirtschaftsbereiche. (red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 25.02.2017)

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