Was passiert mit Hunden, wenn sie zu viel naschen?

Schon kleine Mengen Schokolade können für die Tiere tödlich sein.

Der Schoko-Nikolo oder das Nougat-Ei munden Menschen, auch wenn sie nicht gesund sind. Für Tiere sind bestimmte Süßigkeiten aber sogar gefährlich. Was passiert, wenn ein Hund Schokolade frisst? Welche Sorte ist besonders gefährlich? Und: Schaden auch andere Nahrungsmittel?

Naschen hat Hochkonjunktur im Advent. Wer meint, seinem Vierbeiner mit einem Leckerli vom eigenen Dessert-Teller einen Gefallen zu tun, irrt fatal. Denn: „Hunde naschen gerne mit, aber Schokolade ist giftig für sie“, sagt Michael Leschnik, Internist für Kleintiere an der Vet-Med-Uni Wien.

Der Stoff, der der Schokolade den typischen Geschmack gibt, ist für Hunde gefährlich: Theobromin hat auf den Menschen – ähnlich wie Koffein – eine leicht anregende Wirkung. Beim Hund führt schon eine geringe Menge zu Unruhe, Zittern und Speicheln. „Bereits ein Gramm Schokolade pro Kilogramm Hundegewicht reicht, um das Tier zu gefährden“, so Leschnik. Je kleiner also der Hund, desto schneller wird es bedrohlich. „Im günstigsten Fall erbricht das Tier, bei echten Vergiftungen kommt es zu Krämpfen und Atemlähmung bis hin zum Tod.“ Innerhalb der ersten zwei Stunden nach Verzehr kann der Tierarzt noch eingreifen.

Sind manche Schoko-Sorten gefährlicher als andere? Theobromin ist in der Kakaopflanze enthalten und findet sich daher kaum in weißer Schokolade. Es gilt: Je dunkler die Schokolade, desto giftiger für den Hund. Alkoholfülle schadet zusätzlich. Aber auch Süßigkeiten mit Zuckerersatzstoffen können einen Hund töten: „Xylitol oder Birkenzucker ist Gift für den Hund“, sagt Leschnik.

Welche Gefahren lauern noch im Vorratsschrank? Zwiebel oder Knoblauch, aber auch Macadamia-Nüsse und Weintrauben. Bei Letzteren kennt die Wissenschaft die bedrohlichen Inhaltsstoffe noch nicht. Am Besten also die Tiere jedenfalls von Nahrungsmitteln fernhalten: „Bei 95 Prozent der Vergiftungen liegt ein Fehlverhalten des Besitzers vor“, so Leschnik.

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("Die Presse", Print-Ausgabe, 20.12.2014)

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