Kölner Feierrausch: Bierduschen und Feuerwehreinsatz

Bierdusche für Peter Stöger
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Cheftrainer Peter Stöger holte bei der Pressekonferenz das Kölsch erneut ein. Die ausschweifende Feier sorgte sogar für Feueralarm.

In Köln ist die Nacht zum Tag gemacht worden. Die viertgrößte Stadt Deutschlands hat die seit Montagabend feststehende Rückkehr des 1. FC Köln in die Fußball-Bundesliga gebührend gefeiert. Mitten drinnen jubelten auch drei Österreicher: Kölns Cheftrainer Peter Stöger, sein "Co" Manfred Schmid sowie ÖFB-Teamverteidiger Kevin Wimmer.

Zur Party der Kölner Kicker in der Kabine des Rheinenergie-Stadions musste sogar die Feuerwehr ausrücken. Die Sprinkler-Anlage reagierte angesichts der gezündeten Siegeszigarren, die Einsatzkräfte drehten kurzerhand den Hahn ab und die Feier wurde fortgesetzt.

Bei der offiziellen Pressekonferenz von Stöger nach dem entscheidenden 3:1-Heimsieg gegen Bochum stürmten die FC-Spieler herein, Maurice Exslager und Dominic Maroh überschütteten ihren "Chef" einmal mehr literweise mit Kölsch-Bier. "Sie haben meinen Wiener Humor angenommen, das macht sie noch liebenswerter", nahm es Stöger locker.

Stöger: "Nehme es, wie's kommt"

Der steile Aufstieg von Stöger als Trainer geht damit munter weiter. Über die Stationen Vienna, GAK und Wiener Neustadt hatte sich der 48-Jährige Richtung Austria hochgedient. Nach dem überraschenden Meistertitel mit den Wienern im Jahr 2013 lotste ihn Köln in die zweite deutsche Bundesliga. Und auch dort punktete Stöger von Anfang an - auf und abseits des Rasens.

Fans und Medien schlossen Stöger rasch ins Herz. Der "Kölner Stadt-Anzeiger" bezeichnete Stöger am Dienstag als "Diener der großen, rot-weißen Marke" und strich vor allem Stögers rasche Anpassungsfähigkeit und Bescheidenheit hervor.

Und Stöger nahm das bunte Treiben am Montagabend erfreut, aber auch mit der nötigen Bodenhaftung zur Kenntnis. "Ich war vor vier Jahren noch Trainer in der österreichischen Regionalliga. Ich nehme es, wie's kommt", sagte Stöger auf die Frage nach seinen Erwartungen für die Bundesliga.

Podolski feiert mit

Zu den Gästen bei der Aufstiegsfeier zählte auch Ur-Kölner Lukas Podolski, der bei Arsenal unter Vertrag stehende DFB-Teamkicker war extra von London in die Heimat geflogen. Den Schlendrian will Stöger im Saisonfinish - drei Spiele stehen noch aus - keinesfalls einreißen lassen. "Der unlustige Österreicher hat noch genügend Ziele in dieser Saison. Danach gibt es fünf Wochen Urlaub, da ist dann genügend Zeit zum Feiern", so Stöger.

"Schritt für Schritt" will Stöger die Kölner, die vor genau 50 Jahren erster deutscher Bundesliga-Meister waren, zu einem Stammgast im Oberhaus machen. "Jetzt kommen die großen Herausforderungen", wusste auch Manager Jörg Schmadtke, dass in den kommenden Wochen viel Arbeit wartet, um den FC für die Partien gegen Bayern München oder Borussia Dortmund fit zu machen.

Geholt werden sollen ein Mittelstürmer, ein defensiver Mittelfeldmann und ein Innenverteidiger. Als mögliche Kandidaten werden u.a. Bayern-Verteidiger Daniel van Buyten, aber immer wieder auch Stögers ehemalige Austria-Schützlinge Philipp Hosiner und Markus Suttner gehandelt. Schmadtke sollen für seine Einkaufstour fünf Mio. Euro zur Verfügung stehen.

Finanziell noch Luft nach oben

Denn finanziell muss man eher kleinere Brötchen backen. Laut Medienberichten besteht noch die Hypothek von rund 32 Mio. Euro Verbindlichkeiten und einem negativen Eigenkapital von elf Mio. Euro.

Über den Anteil von Stöger am Erfolg meinte Schmadtke: "Er hat eine große Ruhe ausgestrahlt und vor der Saison Veränderungen zügig vorgenommen, die schnell gegriffen haben. Dadurch ist ein großes Vertrauen mit und in der Mannschaft entstanden. Ich glaube, dies war der Schlüssel des Erfolgs. Außerdem spielt eine Mannschaft zusammen, die extrem hungrig auf Erfolg ist, immer weiter nach vorne gehen und den nächsten Schritt tun will."

(APA)

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