Europa League: „Kein Duell auf Augenhöhe“

FUSSBALL - BL, Admira vs Rapid
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Im Play-off trifft Rapid auf Helsinki und einen alten Bekannten. Markus Heikkinen sieht seinen Exklub in der Favoritenrolle und erinnert sich gern an seine Zeit in Österreich zurück.

Wien/Helsinki. Das Play-off zur Europa League zwischen Rapid und HJK Helsinki bringt auch ein Wiedersehen alter Bekannter mit sich. Markus Heikkinen verbrachte sechs Jahre bei den Hütteldorfern, nun will er mit seinen finnischen Teamkollegen zum Stolperstein für die Grün-Weißen avancieren. Für Heikkinen ist die Rollenverteilung vor dem Hinspiel am Donnerstag (18 Uhr, live, ORF eins) in Finnland eine klare Sache: „Wir sind sicher Außenseiter. Ich glaube nicht, dass wir auf derselben Augenhöhe sind.“

Allein das Budget von Rapid ist um ein Vielfaches höher als das des finnischen Serienmeisters, zu dem der 35-Jährige im letzten Winter zurückgekehrt ist. In der heimischen Veikkausliiga ist HJK dennoch das Maß aller Dinge. Seit der Amtsübernahme von Trainer Mika Lehkosuo im April hat der Hauptstadtklub auf nationaler Ebene kein Spiel mehr verloren. „Im Europacup ist das etwas anders, da spielen wir nicht so dominant. Es hängt viel vom Gegner ab“, sagte Heikkinen, der inzwischen vom defensiven Mittelfeld in die Innenverteidigung zurückgerückt ist. „Gegen Rapid könnte ich aber auch als Sechser spielen.“ Ein Vorteil für Helsinki könnte neben dem Kunstrasen vor allem auch die Erfahrung sein. Neben Heikkinen setzt HJK mit Teamstürmer Mikael Forssell (33) oder Kapitän Teemu Tainio (34) auf zahlreiche weitere Routiniers. „Der Trend im Fußball geht immer mehr in Richtung junger Spieler“, meinte Heikkinen. „Wenn man Erfahrung nutzt, kann das aber auch etwas bringen.“

Bei Rapid hat der Verjüngungsprozess bereits eingesetzt. Einziger Spieler, mit dem Heikkinen aus seiner Zeit (2007–2013) noch in Kontakt steht, ist Kapitän Steffen Hofmann. Vergleichen wollte „Mika“, wie er in Hütteldorf ob des früheren finnischen Formel-1-Weltmeisters Mika Häkkinen genannt wird, die beiden Mannschaften nicht. „Bei Rapid hat es viele Veränderungen gegeben, seit ich weg bin. Aber vergangene Saison waren sie in der Gruppenphase.“

Darauf müssen finnische Teams schon seit 1998 warten, damals spielte HJK in der Champions League. „Wenn wir es schaffen, wäre das für den finnischen Fußball sehr wichtig“, erklärte Heikkinen. Dieser ist alles andere als erfolgsverwöhnt. Das Nationalteam etwa hat sich noch nie für ein großes Turnier qualifiziert. Es fehlt vor allem an finanziellen Mitteln, die Konkurrenz anderer Sportarten – allen voran Eishockey – sei in Finnland einfach zu groß.

Vorfreude auf Wien

Auch der Vergleich der beiden Ligen fällt für Heikkinen klar zugunsten der österreichischen aus. „Die Fitness ist größer, die Spieler sind rundherum etwas besser“, meinte der Routinier. Dennoch versprach er seinen Exkollegen einen harten Kampf: „Wir wollen in Wien noch eine Chance auf den Aufstieg haben, damit die Party noch nicht vorbei ist.“ Helfen sollen die 10.500 im ausverkauften Sonera Stadium.

Besonders freut sich Heikkinen auf das Rückspiel in der kommenden Woche in Wien. „Es ist sehr schade, dass wir nicht im Hanappi-Stadion spielen“, sagte Heikkinen. „An die Stimmung in Hütteldorf werde ich mich immer erinnern.“ Auch sonst ist ihm die Zeit in Österreich in guter Erinnerung geblieben. „Die Jahre bei Rapid waren sehr schön. Es war ein sehr wichtiger Teil meiner Karriere und meines Lebens“, betonte der Finne. „Unsere drei Buben sind in Wien geboren. Daher ist es auch für die Familie etwas Besonderes.“ (red.)

AUF EINEN BLICK

Rapid startet am Donnerstag (18 Uhr, live, ORF eins) ins Play-off um die Europa-League-Gruppenphase. Gegner ist der finnische Serienmeister HJK Helsinki. Das Rückspiel im Ernst-Happel-Stadion folgt am 28.August (20.30 Uhr).

Markus Heikkinen, 35, stand von 2007 bis 2013 bei den Hütteldorfern unter Vertrag. In dieser Zeit erlebte der 60-fache finnische Teamspieler einen Meistertitel (2008) und die viermalige Teilnahme an der Europa League.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 20.08.2014)

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