Fifa-Ethikhüter Eckert: "Ich bin kein Blatter-Versteher"

Hans-Joachim Eckert
Hans-Joachim EckertAPA/EPA/WALTER BIERI
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Der deutsche Richter Hans-Joachim Eckert betont, dass die öffentliche Erwartung an den Fifa-Bericht überzogen seien.

Fifa-Ethikhüter Hans-Joachim Eckert hat die Kritik des deutschen Verbandspräsidenten Wolfgang Niersbach am Untersuchungsbericht zur Vergabe der Fußball-Weltmeisterschaften 2018 und 2022 zurückgewiesen. "Leider ist es in der Juristerei aber so, dass es immer viele Zwischentöne gibt, weil Fakten und Feststellungen zutage treten, die unterschiedlich bewertet werden können", erklärte Eckert.

Die Erwartungen der Öffentlichkeit an die Ermittler des Weltverbands seien überzogen, betonte Eckert gegenüber der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Der deutsche Richter versicherte erneut, sein Bericht spreche die Fifa keineswegs von jeglichem Verdacht auf unlautere Machenschaften bei der Vergabe der beiden WM-Turniere an Russland und Katar frei.

"Das ist definitiv nicht der Fall. Und ich bin auch kein Blatter-Versteher", sagte Eckert mit Blick auf den umstrittenen Weltverbands-Präsidenten Joseph Blatter. Seine gemeinsame Arbeit mit Fifa-Chefermittler Michael Garcia zur Untersuchung von Korruption im Verband werde fortgeführt.

Eckert bekräftigte zudem, er werde die Veröffentlichung des umfassenden Garcia-Berichts nicht verhindern, sofern das Fifa-Exekutivkomitee dies mit einem entsprechenden Beschluss legitimiere. "Im Gegenteil: Ich werde der Erste sein, der sagt: Wenn Transparenz legal möglich ist, dann bin ich natürlich dafür", sagte Eckert. Derzeit sei eine Veröffentlichung aber nicht möglich.

(APA/dpa)

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