Europa League. Salzburg unterlag Dynamo Minsk im Playoff mit 2:3 nach Elfmeterschießen und ist damit nach 2012 in einer Europacupsaison wieder nur Zuschauer. Regulärer Soriano-Treffer aberkannt.
Salzburg/Wien. Es ist ein beklemmendes Gefühl in ein Fußballspiel zu starten und zu wissen, dass man 0:2 zurück liegt und sogar bei einem 1:0-Sieg eine Saison ohne Europacup gewiss ist. Salzburg hat im internationalen Geschäft für viele Glanzstunden gesorgt, unwidersprochen auch unnötige Ausrutscher verbucht. Die erste Saison als EC-Zuschauer nach dem Flop gegen Düdelingen (2012) – es ist für Österreichs stets um Form und Auftritt bemühten Champion ein beschämendes Resultat.
Salzburg bemühte sich, lief, erarbeitete sich Chancen gegen ein vollkommen destruktiv auftretendes Dynamo Minsk – was aber ausblieb, waren die erlösenden Tore. 2:0 stand es nach 90 Minuten (Hinspiel 0:2), auch in der Verlängerung wollte kein Treffer (Soriano-Tor fälschlich aberkannt) gelingen. Die Entscheidung fiel im Elfmeterschießen, da behielt Minsk mit 3:2 die Oberhand und darf sich somit heute auf die Auslosung (13 Uhr) der Gruppenphase freuen.
Chancen, aber nur zwei Tore
Im Rückspiel gegen Minsk war den Bullen jedenfalls lange nichts von allen Problemen anzumerken; im Gegenteil. Die Rückkehr von Stürmer Soriano wirkte befreiend, Angriffe liefen und nach einem Eckball war früh Hoffnung eingezogen in das mit knapp 7800 Zuschauern spärlich besetzte Stadion. Hinteregger verlängerte, Minamino stand richtig, der Schuss passte: 1:0 (11.).
Danach rollten, wie schon so oft erlebt in Meisterschaft und Europa League, beste Torchancen (3 x Hinteregger, 4 x Soriano, etc.) dahin. Salzburg war dominant, es gelang aber kein Tor. Dieses Unvermögen dokumentiert, dass weiterhin im Team des Deutschen Peter Zeidler der „Wurm“ steckt. Verunsicherung, Missverständnis, Sprachprobleme, natürlich Pech – es glich einer Anhäufung diverser Faktoren, die mit dem „konzerninternen Ausverkauf“ das einst so druckvolle Spiel der Bullen nachhaltig zerstört haben.
Minsk tat entweder nichts, mauerte am Strafraum oder verließ sich vollends auf Keeper Gutor, der viele Bälle grandios parierte. Dynamo ist wahrlich keine Topmannschaft, die Weißrussen warteten jedoch geduldig auf Salzburgs Fehlschüsse. Es genügte, bis zur 58. Minute jedenfalls. Dann meldete sich der Topscorer zurück, stand Soriano richtig und nahm allen die Last des Treffens ab – 2:0, der Gleichstand war verdient erwirkt.
In der 81. Minute schien Salzburgs Leiden beendet, Soriano traf erneut, er stand aber im Abseits. Der Jubel verhallte, der folgende Sturmlauf blieb erfolglos – die Verlängerung sollte entscheiden. Erneut war Soriano – wer sonst –, zur Stelle, sein Treffer (97.) wurde aber erneut wegen Abseits (diesmal zu unrecht) nicht gegeben. Torhüter Walke rettete die Bullen schließlich mit einer Traumparade (109.) noch ins Elfmeterschießen. Und da versagten Salzburg die Nerven.