Teamchef Marcel Koller reagierte bei der ÖFB-Pressekonferenz am Donnerstag in Wien auf die heftige Kritik von Ex-Teamspieler Paul Scharner.
Scharner hatte dem Schweizer vor wenigen Tagen in einem Interview vorgeworfen, nicht der richtige Mann für eine Endrunde zu sein, das Abschneiden in Frankreich (Österreich scheiterte in der Gruppenphase) habe dies belegt. Am Donnerstag reagierte Koller auf die Aussagen des 37-Jährigen. "Ich habe Scharner ja ein bisschen kennengelernt. Es war der Zeitpunkt, als wir uns wieder voneinander verabschiedet haben", spielte der Zürcher auf den Rauswurf Scharners aus dem Nationalteam im Jahr 2012 an. Der damalige England-Legionär hatte eine Schlüsselrolle eingefordert, Koller wollte ihm diese nicht garantieren.
Koller holte weiter aus: "Er hat damals gesagt, wir qualifizieren uns nie für eine Endrunde. Das haben wir geschafft, jetzt braucht er wieder etwas anderes. Vielleicht ist ihm ein bisschen langweilig, er ist ja nicht mehr so in den Medien vertreten." Den 56-Jährige verwundert, wie wichtig sich Scharner selbst nimmt. "Krankl, Prohaska, Polster - das waren große Spieler, die haben etwas erreicht. Scharner hat ein Mal den englischen Cup gewonnen, das ist eine andere Kategorie."
Auch den Vorwurf Scharners, David Alaba habe es verweigert, im Herbst im Spiel gegen Irland bei der Einwechslung Stefan Ilsankers die Linksverteidigerposition einzunehmen, konterte Koller. "Es stimmt einfach nicht. Scharner war ja nicht dabei, wie soll er das beurteilen."
(cg)