Salzburgs Frust über Unentschieden und Hinteregger

Matchwinner für die Salzburger war wieder einmal Jonathan Soriano.
Matchwinner für die Salzburger war wieder einmal Jonathan Soriano.(c) APA/KRUGFOTO
  • Drucken

Soriano rettet den Salzburgern ein 1:1-Unentschieden gegen den WAC. Damit ist der Herbsttitel unrealistisch. Hinteregger erneut nicht im Kader.

Red Bull Salzburg hat den Herbstmeistertitel in der Fußball-Bundesliga wohl verspielt. Der Titelverteidiger kam am Dienstag zum Auftakt der 18. Runde gegen den WAC über ein 1:1 nicht hinaus und liegt damit nur einen Zähler vor der Wiener Austria und zwei Punkte vor Rapid. Die Austria trifft am Mittwoch zu Hause auf Sturm Graz, Rapid ist bei Admira Wacker Mödling zu Gast.

Die Salzburger enttäuschten über weite Strecken und dabei vor allem vor der Pause und haben damit nur eines der jüngsten fünf Ligaspiele gewonnen. Nach dem 1:1 gegen Grödig am Samstag war es der zweite nichtprogrammierte Punkteverlust innerhalb weniger Tage. Jonatan Soriano (63.) verhinderte mit seinem 13. Saisontor immerhin eine Niederlage. Der zuletzt angeschlagene Christopher Wernitznig (34.) hatte die Kärntner mit seinem 25. Ligatreffer, dem dritten diese Saison, in Führung gebracht.

Der WAC blieb damit nach dem 4:0 gegen die Admira am Samstag auch im zweiten Spiel unter Neo-Trainer Heimo Pfeifenberger ungeschlagen und gab die "Rote Laterne" vorerst an die punktegleichen Rieder ab, die am Mittwoch in Altach gastieren. Prolongiert wurde aber die Auswärts-Negativserie, in der Fremde haben die Kärntner nun 21 Partien nicht gewonnen. Nach dem 0:0 in Ried gab es aber zumindest zum zweiten Mal diese Saison einen Punkt.

Hinteregger erneut aus dem Kader gestrichen

Martin Hinteregger wurde von Trainer Peter Zeidler wie schon einmal vor wenigen Wochen wegen mangelnder Trainingseinstellung aus dem Kader gestrichen, was auch Christoph Freund nicht erfreute. "Die Trainingsleistung war nicht in Ordnung, deshalb war er nicht im Kader. Das war die Entscheidung des Trainers, wir stehen dahinter", sagte Salzburgs Sportlicher Leiter nach dem Spiel. Hinteregger werde am Mittwoch wieder mit der Mannschaft trainieren. "Ich erwarte von ihm ein professionelles Auftreten, alles andere wäre nicht zu akzeptieren", sprach Freund Klartext

Die Negativ-Schlagzeilen rund um den Abwehrchef waren in der Spielvorbereitung sicher nicht förderlich. Das bekamen die nur 4.632 Zuschauer in der Red-Bull-Arena vor der Pause auch auf dem Rasen zu sehen.

Die "Bullen" hatten kaum zusammenhängende Aktionen, keine Qualität im Passspiel und enttäuschten auf vielen Linien. Mit Ausnahme eines Stangenschuss des alleine auf WAC-Tormann Christian Dobnik zulaufenden Omer Damari (4.) kamen sie einem Torerfolg nicht wirklich nahe. Die Kärntner nahmen hingegen den Schwung nach dem 4:0-Sieg gegen die Admira mit und hielten das Spiel offen.

Schon nach zwei Minuten ging ein Silvio-Volley drüber. Sein Sturmpartner Issiaka Ouedraogo scheiterte in der Folge mit links an Alexander Walke (14.). Ihre dritte Chance konnten die Gäste nützen. Einen schönen Konter über Jacobo und Peter Tschernegg schloss Wernitznig aus leicht abseitsverdächtiger Position souverän zum 1:0 ab (34.). Silvio hatte bei einem Kopfball das zweite WAC-Tor vor Augen, setzte den Ball aber knapp daneben (40.).

Ausgleich durch Soriano

Nach dem Seitenwechsel kamen die wegen Magen-Darm-Problemen ohne Benno Schmitz angetretenen Salzburger deutlich besser aus der Kabine. Dobnik war bei einem Minamo-Schuss auf dem Posten (48.). Der eingewechselte Valentino Lazaro verfehlte das lange Eck nur um Zentimeter (59.). Der Druck der Gastgeber wurde mit Fortdauer immer größer, die Kärntner konnten sich kaum mehr befreien.

Der Ausgleich war daher die logische Folge. Soriano schoss nach einer von Naby Keita per Kopf verlängerten Schwegler-Flanke aus spitzem Winkel wuchtig ein (63.). Für den Salzburg-Kapitän war es bereits der 15. Treffer gegen den WAC. Nach 70 Minuten erfingen sich die Kärntner wieder etwas und hatten auch die Chance auf die neuerliche Führung, ein Abschluss von Silvio aus elf Metern fiel aber zu schwach aus (71.). Es blieb die einzige gefährliche Aktion der Pfeifenberger-Truppe in der zweiten Hälfte.

Die "Bullen" waren dem Sieg trotz schwächerer Leistung nahe. Dobnik zeigte aber bei Schüssen von Takumi Minamino (76.) und Hany Mukhtar (93.) sein Können, zudem verfehlte ein Schuss von Andreas Ulmer in seinem 200. Ligaspiel haarscharf das Tor (87.). Damit endete auch das zweite direkte Saisonduell 1:1.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Admira gegen Rapid
Fußball-National

Rapid schenkt Admira den Sieg

Torhüter Strebinger patzte bei der 1:2-Niederlage bei beiden Gegentreffern. Grödig feierte in Mattersburg den ersten Auswärtssieg.
SOCCER - BL, Rapid vs Altach
Fußball-National

Fußball-Bundesliga: Der Dreikampf um die Winterkrone

Rapid hat die Patzer der Konkurrenten Salzburg und Austria genutzt und ist bis auf einen Punkt an das Spitzenduo herangerückt. Ab heute entscheidet sich, wer Herbstmeister wird.
Fußball

Rapid besiegt Altach 3:1

Die Hütteldorfer revanchierten sich für die Niederlage im ersten Saisonduell und nutzten die Patzer der Konkurrenz voll aus.
Fußball-National

Bundesliga: Austria verliert Torfestival in Ried

Die Wiener rutschten nach sieben Spielen ohne Niederlage hinter Salzburg auf Tabellenrang Rang zwei zurück.
Fußball-National

Bundesliga: Ein "nicht schön anzusehender" Meister

Salzburg schimpft über den Derby-Auftritt, der WAC betreibt Frustabbau und staunt über den Trainereffekt. "Es war ein sehr schlechtes Fußballspiel, nicht schön anzusehen", schimpfte Salzburg-Verteidiger Martin Hinteregger.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.