Warten auf den historischen Wurf

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Die neue NBA-Saison beginnt, Jakob Pöltl steht vor seinem Debüt. Er wäre der erste Österreicher, der in der nordamerikanischen Profiliga zum Einsatz kommt.

Toronto/Wien. Durchschnittlich 13 Minuten durfte Jakob Pöltl in den sieben Preseason-Spielen der Toronto Raptors auf das Parkett. Der 2,13-Meter-Mann verbuchte 5,6 Punkte und 4,0 Rebounds pro Begegnung, seine 2,4 Offensiv-Rebounds waren Bestwert in der Vorbereitung beim Team von Chefcoach Dwane Casey. Die Raptors gehen nun mit einer 4:3-Bilanz aus den Testspielen in die neue NBA-Saison, zum Auftakt gastieren in der Nacht auf Donnerstag die Detroit Pistons in der kanadischen Metropole. Der 21-jährige Pöltl wäre bei seinem möglichen Debüt der erste Österreicher überhaupt, der in der regulären NBA-Saison aufläuft, es wäre ein Stück österreichische Sportgeschichte.

Groß geworden ist Pöltl bei den D.C. Timberwolves in Wien-Donaustadt, bei der U18-B-EM 2013 in Mazedonien wurde Assistenzcoach Andy Hill von der Universität von Utah auf ihn aufmerksam. Nach einem Jahr bei den Traiskirchen Lions ging Pöltl 2014 in die USA. Schon im Vorjahr hatte er die Chance, in die NBA zu wechseln, entschied sich aber für ein zweites Jahr in Utah und war bester College-Center des Landes.

Im Juni wurde Pöltl von den Raptors an neunter Stelle im NBA-Draft ausgewählt, er unterschrieb einen Rookie-Vertrag bis 2018. Finanzielle Details sind nicht bekannt, gemäß NBA-Kollektivvertrag wird Pöltl in den ersten zwei Jahren aber mindestens 4,5 Millionen Dollar verdienen. Peanuts im Vergleich zum Aushängeschild der Raptors, DeMar DeRozan. Der US-Amerikaner hat im Sommer seinen Vertrag um fünf Jahre verlängert und wird insgesamt 139 Millionen Dollar kassieren. „Ein gemütlicher, positiver Typ“, sagt Pöltl. Sein Hauptkonkurrent aber heißt Lucas Nogueira, ein Brasilianer, mit dem sich Wiens Sportler des Jahres hinter Torontos Topcenter Jonas Valančiūnas (LIT) wohl um Back-up-Minuten wird streiten müssen.

Die NBA-Saison beginnt am 25. Oktober mit dem Duell Cleveland Cavaliers gegen New York Knicks. Die Raptors sind der einzige kanadische Vertreter, in der vergangenen Saison scheiterte Toronto erst im Halbfinale am späteren Meister Cleveland. Zwei Tage nach dem Auftakt gegen Detroit treffen Pöltl und Co. wieder auf die Cavaliers rund um Superstar LeBron James. (red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 24.10.2016)

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