Ecclestone verspottet deutsche Justiz mit Weihnachtskarte

Bernie Ecclestone
Bernie Ecclestone(c) REUTERS (MICHAEL DALDER)
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In seinem Weihnachtsgruß lässt Formel-1-Boss Bernie Ecclestones den bayerischen Staat in einer Comicszene als Raubritter agieren.

Im August wurde der Schmiergeldprozess gegen Bernie Ecclestone gegen die Zahlung von 100 Millionen Euro eingestellt. Der Brite durfte das Gericht als freier Mann verlassen und zahlte innerhalb einer Woche die verlangten 99 Millionen Euro an den Staat sowie eine weitere Million Euro an die Kinderwohlfahrt. Ecclestones Verteidiger lobte damals noch die Richter für ihre Unvoreingenommenheit mit den Worten: "Da kann man nur Respekt haben."

Ecclestone selbst nimmt es mit dem Respekt offenbar nicht ganz so genau. Der 84-Jährige schickte dem "Handelsblatt" eine Weihnachtskarte mit einem Comic. Darauf ist Ecclestone eindeutig auszumachen, wie er einen Geldsack in Händen hält und von einem Räuber mit einem Revolver bedroht wird. "Das ist kein Überfall", steht in der Sprechblase des Maskierten. "Ich sammle für den bayerischen Staat."

Auf der Rückseite der Karte setzt Ecclestone den Spott fort. "Vielleicht bekommen wir jetzt ein Formel-1-Rennen in der wirklich netten Stadt München", schreibt er. Dann noch die Andeutung von etwas Besinnlichkeit: Er wünsche friedvolle Weihnachten, was ja "nicht einfach in dieser chaotischen Welt" sei. Mit besten Wünschen: "Bernie".

>>> Die Weihnachtskarte auf spiegel.de

Ecclestone legt mit Detail nach

Dass Ecclestone auch weiterhin nicht am Hungertuch nagen muss, deutet ein weiteres Detail der Karte an. Die dargestelltehe Szene spielt sich vor dem "Mandarin Oriental" ab, jenem Münchner Luxushotel, in dem Ecclestone während des Prozesses wohnte. Zimmerpreis: ab 525 Euro pro Nacht.

Es ist nicht das erste Mal, dass sich Ecclestone über das Verfahren lustig macht und dürfte vor allem auch jene bestätigen, die es für ein abgekartetes Spiel halten. Zwar betonte sein Anwalt nach Prozessende, dass es keinen Deal gegeben habe, doch Ecclestone selbst wurde in der "Bild" mit den Worten zitiert, dass es nun mal in Deutschland so laufe. "Eigentlich finde ich dieses kapitalistische System gut."

(red)

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