Djokovic in Melbourne sensationell ausgeschieden

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Der Titelverteidiger aus Serbien kassierte eine Fünf-Satz-Niederlage gegen den Usbeken Denis Istomin.

Die Australian Open 2017 haben ihre erste Sensation - und was für eine: Der sechsfache Melbourne-Triumphator und Titelverteidiger Novak Djokovic unterlag am Donnerstag bereits in der zweiten Runde des mit 35,4 Mio. Euro dotierten, ersten Tennis-Grand-Slam-Turniers des Jahres dem 30-jährigen Usbeken Denis Istomin. Nach 4:48 Stunden war Djokovic nach einem 6:7(8),7:5,6:2,6:7(5),4:6 aus dem Bewerb.

"Zunächst tut es mir leid für Novak, ich habe heute so gut gespielt. Ich habe mich heute selbst überrascht", stammelte Istomin nach seinem "bisher größten Erfolg" noch auf dem Platz. Der Weltranglisten-117. spielte das Match seines Lebens und fügte der Nummer zwei der Welt in der Rod Laver Arena die erst zweite Niederlage beim ersten Major in sieben Jahren zu.

Der dank einer Wildcard im Bewerb befindliche Istomin schlug nicht weniger als 63 Winner und ließ sich nach gewonnenem ersten Satz auch nicht von einem 1:2-Satzrückstand aus der Balance bringen. Ein frühes Break im fünften Durchgang zum 3:2 bedeutete letztlich die Entscheidung. "Es war hart, weil ich im dritten Satz schon Krämpfe gehabt habe."

Ex-Coach Becker fassungslos

Während sich Istomin nun auf sein Drittrundenmatch gegen den Spanier Pablo Carreno Busta freuen darf, muss Djokovic eine bittere Niederlage verdauen. Es war das früheste Aus bei einem Major seit neun Jahren, der Zweitrunden-Pleite gegen Marat Safin 2008 in Wimbledon.

Boris Becker, der die Australian Open als Eurosport-Experte verfolgt und ja erst seit wenigen Monaten nicht mehr Djokovic-Coach ist, war perplex. "Ich bin da noch Team Djokovic und bin gerade am Verdauen. Novak hat viel zu defensiv, zu passiv gespielt, wollte über Kampf zum Spiel. Istomin hat weiter offensiv und mutig gespielt und hat verdient gewonnen", analysierte Becker. Der Deutsche meinte, dass dies das Jahr von Djokovic doch verändern wird. "Er hat das Turnier sechsmal gewonnen, das war immer der Baustein des Jahres."

Zudem ist nun freilich der topgesetzte Andy Murray einen ganz großen Konkurrenten losgeworden. "Das ist ein Erdrutsch heute, das Turnier hat sich damit verändert", konstatierte Becker.

Während sich bis zum Abend sonst die Favoriten durchsetzten, gab es bei den Damen ebenfalls eine Überraschung: Die als Nummer drei gesetzte Polin Agniezska Radwanska musste sich völlig unerwartet der Kroatin Mirjana Lucic-Baroni sang- und klanglos mit 3:6,2:6 beugen.

(APA)

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