Die Loipe als Familienangelegenheit

NORDISCHE SKI-WM IN LAHTI: PK �SV-LANGLAUFTEAM:  STADLOBER / STADLOBER
NORDISCHE SKI-WM IN LAHTI: PK �SV-LANGLAUFTEAM: STADLOBER / STADLOBER(c) APA/EXPA/ JFK (EXPA/ JFK)
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Teresa Stadlober, 24, will im Skiathlon überraschen, sie kokettiert mit einem Top-Ten-Platz. Ihr Weg soll aber bei der WM in Seefeld 2019 auf das Podest führen.

Lahti. Teresa Stadlober hat ihre Entwicklung in Richtung Weltspitze im Skilanglauf weiter vorangetrieben. Die Tochter der Loipenlegende Alois Stadlober und ehemalige Juniorenweltmeisterin, 24, war Neunte der Tour de Ski und hat sich auf den letzten Etappen als Fünfte und Vierte dem Podest genähert. Jetzt über Edelmetall zu philosophieren, wäre vermessen – bei ihrer dritten WM ist ein Top-Ten-Platz das große Ziel.

Der Skiathlon (11 Uhr, live in Eurosport) ist der erste von drei Bewerben, die Stadlober unter die Ski nehmen wird. Es folgen Starts über zehn Kilometer klassisch mit Einzelstart und zum Abschluss der Massenstart über 30 Kilometer.

In der Verfolgung ist Vielseitigkeit Trumpf, auf 7,5 Kilometer in der klassischen Technik folgen nach dem Boxenstoppwechsel auf Skating-Ski (andere Bindung, anderer Schliff) 7,5 km in der freien Technik. Stadlober war U23-WM-Dritte und bringt beste Voraussetzungen mit. „Mir taugen beide Stilarten, ich habe gute Resultate erreicht“, sagte die Radstädterin. Stadlober mag überdies Rennen mit Massenstart. „Da weiß man, wo man liegt, und man kann hinter einer stärkeren Läuferin eventuell noch mehr herausholen, als wenn man allein läuft“, sagte die von ihrem Vater trainierte Athletin.

In Finnland soll die nächste Stufe erreicht werden. „Die Top Ten sind das Ziel“, gelingt mehr, wäre es ein Traum. Stadlober begann offenbar zu träumen. Doch eine Medaille sei ein sehr schwieriges Unterfangen, so die Pongauerin. Rekordweltmeisterin Marit Bjørgen (14 mal Gold, NOR) sei nach ihrer Babypause ebenso wieder in Hochform wie Charlotte Kalla (SWE), und dann seien da noch die übrigen Norwegerinnen und Finninnen. Dass Bjørgen im Sprint früh ausgeschieden war, ist nicht weiter von Bedeutung. Der Skiathlon ist ihr Bewerb.

Stadlober weiß, wofür sie sich im Training plagt. Die Heim-WM-2019 in Seefeld soll ein Karrierehöhepunkt werden, da hält die aktuelle Loipen-Solistin des ÖSV mit ihren Erwartungen nicht hinter dem Berg. „Wenn die Entwicklung so weitergeht wie in den letzten zwei Jahren, dann kann es in Seefeld auf das Podest gehen. Es ist mein Ziel, 2019 eine Medaille zu machen.“ 20 Jahre nach dem Vater – er gewann in der Ramsau WM-Gold in der Staffel und -Silber über zehn Kilometer klassisch – wäre es mehr als nur eine „Familienangelegenheit“. Es wäre die erste Damenmedaille nach Maria Theurl (Bronze, 15 km Freistil); es wäre an der Zeit. (fin)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 25.02.2017)

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