Animierte Werbung auf Papier?

Copies of the Financial Times newspaper sit in a rack at a newsstand in London
Copies of the Financial Times newspaper sit in a rack at a newsstand in LondonREUTERS
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Das Startup Siod hat sich vorgenommen, die Werbung in gedruckten Zeitungen zum Leben zu erwecken.

Man stelle sich das vor: morgens beim Frühstück schlägt man die Zeitung auf und die Möwe in der Werbung für schöne Urlaubsziele flattert munter über dem Meer hin und her. Klingt wie Harry Potter? Ist aber das realistische Ziel von Marcin Ratajczak und Patrick Barkowski, die kürzlich ihr Unternehmen Siod gegründet haben.

Frei programmierbare, farbige Displays auf organischer Basis sind das Ziel der Forschungen am Lehrstuhl Digitaldruck und Bebilderungstechnik der Technischen Universität Chemnitz. Mithilfe von Rasterung von OLED-Bildpunkten, in denen zu bestimmten Zeiten unterschiedliche Bildpunkte angesteuert werden, können Animationen auf Papier erzeugt werden.

Laut Web-Portal Golem stellt sich Marcin Ratajczak das so vor: "Ein Kunde liefert uns ein animiertes GIF-Bild und wir drucken daraus eine animierte Seite für ein Prospekt."

Zunächst wird dabei mit der OLED-Technik gearbeitet, die unter anderem die Vorteile hat, wenig Strom zu benötigen und OLEDs aus so dünnen Schichten zu erzeugen, dass diese aufgrund ihrer Biegsamkeit auf flexiblen Oberflächen angebracht werden können.

Mehrere Verwendungsmöglichkeiten

Für eine massenhafte Produktion von Displays wie es das Startup-Unternehmen im Sinn hat, ist dieses Verfahren jedoch ungeeignet. Siod will auf die gleiche Technik setzen, die man heutzutage in jedem Tintenstrahldrucker findet. Denn die sogenannte Ink-Jet-Technik ist in der Lage, Druckschichten im Mikrometerbereich zu produzieren, und daher viel tauglicher für sowohl individuelle als auch Massendrucke.

Siod arbeitet darauf hin, OLEDs nicht nur für Werbungen verwenden zu können, sondern auch für redaktionelle Darstellungen wie etwa animierte Infografiken in Artikeln. Doch bis dahin wird wohl noch ein wenig Zeit vergehen. In Kürze wollen die Gründer in ein nahes Startup-Zentrum umziehen, um dort die eigentliche Testproduktion mittels eigener Maschinen zu beginnen.

(red./wol)

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