Eine Smartphone-Branche im Umbruch

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In Barcelona trifft sich ab Montag das Who's who der Technikbranche am Mobile World Congress.Die Hersteller suchen nach dem Smartphone nach einem neuen Zugpferd.

Zum 30. Mal jährt sich der Mobile World Congress (MWC). Seit jeher ist die Messe der Hotspot der Technologiebranche. In diesem Jahr steht der MWC in der katalanischen Hauptstadt im Zeichen des Themas „The Next Element“. Ein passendes Motto, wenn man bedenkt, dass in der Technikwelt auch ein Umbruch vor der Tür steht.

Smartphone-Innovationen waren seit jeher das große Zugpferd dieser Messe. Doch allmählich tritt auf dem Markt eine Sättigung ein, nicht nur bei den Verkaufszahlen, sondern auch bei den Neuerungen. Die Hersteller haben längst bewiesen, dass sie in der Lage sind, immer schnellere, dünnere und leichtere Smartphones zu produzieren.

Das bedeutet aber nicht, dass keine Topmodelle vorgestellt werden. Natürlich haben die Android-Marktführer Samsung (wenn auch nicht das Galaxy S8), Huawei, LG und sogar die Pioniere Blackberry und Nokia neue Geräte im Gepäck. Mit Spannung wird das unter dem Codenamen Mercury bekannte Tastengerät der Kanadier erwartet.

Smartphones sind aber nach wie vor ein lukratives Geschäft. Allein im vergangenen Jahr wurden 1,5 Millionen Geräte weltweit verkauft. Einen beträchtlichen Anteil daran hat sich Apple in den vergangenen Jahren sichern können. Derzeit hält das iPhone bei 20 Prozent der Marktanteile. Das Unternehmen schwänzt das Branchentreffen aber seit jeher und setzt auf eigene Events, ohne sich das Rampenlicht mit der Konkurrenz teilen zu müssen.

Neuheitenfeuerwerk. Huawei wird die Gelegenheit nutzen, dass Samsung noch kein Galaxy S8 vorstellt, und hat das P10 im Gepäck; der chinesische Konkurrent ZTE wird das Gigabit Phone vorstellen, das bereits für schnellere Datennetze gerüstet ist. Doch die Branche blickt in die Zukunft und versucht, neue Schwerpunkte zu setzen. Trends wie mobiles Bezahlen, das Internet der Dinge und vernetzte Fahrzeuge stehen in Barcelona wie auch schon die Jahre zuvor im Fokus des Interesses.

Die rollenden Innovationen.
Erstmals wird auch BMW vor Ort sein. Generell nimmt das Thema autonomes Fahren an Fahrt auf. Im Außenbereich soll eine fahrerlose Autoerfahrung geboten werden. Insgesamt werden 2200 Unternehmen auf dem Messegelände Fira Gran Via ausstellen.

„Es sind nur noch wenige Tage bis zum MWC, doch zeichnet sich bereits ab, dass diese Ausgabe eine der facettenreichsten und aufregendsten wird, die es je gegeben hat“, zeigt sich Michael O'Hara von der GSMA, der Vereinigung, die seit 30 Jahren den MWC organisiert, überzeugt. Spannend wird es hinsichtlich neuer Netzwerktechnologien und 5G. Bereits 2020 wollen die Unternehmen den erst seit Kurzem großflächig verfügbaren Datenstandard LTE wieder ablösen. Videodownloads innerhalb eines Augenschlags versprechen schon jetzt Netzausrüster wie Huawei und ZTE.

Auch die SIM-Karten, die über die Jahre immer kleiner wurden, gelten als Auslaufmodell und dürften schon in absehbarer Zeit der fest verbauten eSIM weichen. Hier ist die GSMA als Verbund aller namhaften Telekommunikationsanbieter gefordert, um Standards zu schaffen. Die Technologie ist bereits vorhanden.

Bei den Wearables herrscht nach wie vor eine Flaute. Viel am Körper tragbare Technik ist nicht zu erwarten. Aber es wäre nicht der Mobile World Congress, gäbe es nicht doch noch die eine oder andere Überraschung.

Disclaimer

"Die Presse" wird auf Einladung von T-Mobile in Barcelona vertreten sein. Die Berichterstattung findet in redaktioneller Unabhängigkeit statt.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 26.02.2017)

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