Was Apple verschwiegen hat: iPad Air 2 mit integrierter SIM

(c) Bloomberg (Noah Berger)
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Das Neue an der SIM-Karte ist, dass man künftig keine zweijährigen Vertragsbindungen eingehen muss und direkt über die Einstellungen am iPad den Betreiber wechseln kann.

Die größte Entwicklung bei den neuen iPads hat Apple während der Vorstellung der neuen Produkte geflissentlich unter den Tisch fallen lassen. Lediglich auf der Homepage des Unternehmens findet sich nun ein Hinweis auf eine neue SIM-Karte. Diese soll sich einfach umprogrammieren lassen und den Nutzer ohne großen Aufwand den Netzbetreiber wechseln.

Die SIM ist bereits im Gerät integriert. Unter den Mobilfunkeinstellungen kann man einen Provider nach Wunsch und Verfügbarkeit auswählen. Vorbei werden damit auch die Zeiten von Vertragsbindungen von 24 Monaten sein: "Die neue Apple SIM ist am iPad Air 2 in den 4G-Modellen vorinstalliert. Die Karte gibt dem Nutzer die Möglichkeit aus einer Anzahl an befristeten Verträgen auszuwählen. Man kann sich den aussuchen, der am besten zu den eigenen Bedürfnissen passt", erklärt Apple auf der Internetseite zum iPad Air 2. Und auch im Ausland kann man sich damit die Roaming-Gebühren sparen.

Mobilfunkbetreiber müssen überzeugt werden

Wie auch schon bei Apple Pay ist die SIM-Karte vorerst nur in den USA erhältlich und auch bei den Mobilfunk-Providern steht dem Unternehmen noch viel Arbeit bevor. Lediglich vier Anbieter aus den USA und Großbritannien arbeiten derzeit mit Apple zusammen.

Betreiber sollen sich zu Beginn gegen die Einführung der SIM-Karte gewehrt haben. Zu groß waren die Bedenken, dass die Kunden noch öfter den Anbieter wechseln werden. Ähnlich verhält es sich auch in Deutschland. Der Marktführer, die Deutsche Telekom äußert sich kritisch zu dem Vorstoß Apples: "Wir werden das Gerät in Deutschland nicht mit der Apple-Sim anbieten". Telekom-Rivale Vodafone wollte sich dazu nicht äußern.

Damit wird das Geschäft für die Betreiber zwar schwer berechenbar, aber aus Sicht der Kunden ist diese Entwicklung als positiv einzuschätzen. Der Service wird sich mit Sicherheit durchsetzen.

Marktstart in Österreich ungewiss

Fraglich ist nur, warum Apple diese Innovation unter den Tisch bei der Präsentation vergangenen Donnerstag hat fallen lassen. Besonders darauf hätte man sich konzentrieren müssen. Es kann natürlich durchaus sein, dass die erst geringe Anzahl an Kooperationspartnern zu dieser Entscheidung geführt hat. Außerdem ist fraglich, inwiefern dieser Service auch außerhalb der USA und Großbritannien verfügbar sein wird.

(bg)

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