Mobilfunker wollen mehr Geld und weniger Regeln

(c) imago/AFLO
  • Drucken

Der Bau des 5G-Netzes müsse sich auch lohnen.

Wien. Menschen sind für die Mobilfunkbetreiber ein wenig langweilig geworden. Sie werfen zwar immer noch gute Margen ab, das Wachstum passiert aber anderswo. In wenigen Jahren werden mehr SIM-Karten in allen möglichen Maschinen stecken, als in Mobiltelefonen, sagt Österreichs Drei-Chef Ian Trionow. Bevor diese Vision von der komplett vernetzten Welt, in der Geräte miteinander kommunizieren, Autos selbst fahren und Fabriken sich selbst warten auch Realität wird, steht Österreich aber ein weiterer Netzausbau bevor.

Das 5G-Netz wird es erstmals ermöglichen, dass Geräte in Echtzeit miteinander kommunizieren. Die notwendigen Frequenzen sollen ab Herbst 2018 vergeben werden. „Anders als zuletzt werden die Frequenzen diesmal hoffentlich zu einem vernünftigen Preis vergeben“, hofft Trionow. Aber der Preis alleine wird als Entgegenkommen der Politik nicht reichen, damit die Mobilfunker die Milliardeninvestition auf sich nehmen, warnt er. „Man muss uns die Fesseln bei der Netzneutralität nehmen damit auch wir mit 5G Geld verdienen können.“

„Fatal für neue Geschäfte“

Das Prinzip der Netzneutralität sieht vor, dass Mobilfunkbetreiber jedes Byte an Daten gleich schnell transportieren müssen. Viele neue Dienste der Branche verstoßen gegen dieses Prinzip, weshalb ein Streit mit dem Regulator ausgebrochen ist. Biete ein Netzbetreiber an, Fahrern einer Firmenflotte das Hantieren mit dem Smartphone während des Fahrens unmöglich zu machen, sei das ein Bruch der Netzneutralität, so Trionow. Bietet ein anderes Unternehmen dieselbe Funktion als App, sei es erlaubt. „Das ist fatal für den Aufbau von Geschäftsmodellen.“ (auer)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 23.03.2017)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.