Windows 10 für Smartphones, Tablets, PC kommt 2015

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Microsoft hat sein nächstes Betriebssystem vorgestellt. Das viel kritisierte Start-Menü wird ausgebaut - Touchscreen und Desktop verschmelzen besser.

Microsoft hat am Dienstagabend in den USA sein nächstes Betriebssystem vorgestellt. Windows 10 wird erstmals ein einheitliches System für Smartphones, Tablets und PC sein. Das bedeutet also auch das Ende eines eigenständigen Windows-Systems für Smartphones. Auf den ersten Blick gleicht Windows 10 optisch dem aktuellen Windows 8. Im Detail macht Microsoft aber vor allem den Desktop-Nutzern Zugeständnisse. Selbst die bunte Touchscreen-Startseite wurde für die Nutzung mit dem Mauszeiger optimiert. Neu ist dort die klassische Windows-Leiste und eine Liste an Programmen. Microsoft hält also weiterhin an der Dualität von Desktop und Touchscreen-Oberfläche fest, versucht beides aber besser zu verschmelzen. 

Start-Menü ausgebaut

Eine gute Nachricht gibt es für alle Windows-8-Nutzer, die dem Start-Menü hinterher trauern: die stark eingeschränkte Form des Start-Menüs von Windows 8.1 wird für Windows 10 deutlich erweitert. Es besteht künftig aus der von Windows 7 gewohnten Liste häufig verwendeter Programme und aus einer Sammlung der wichtigsten bunten Rechtecke der Tablet-Oberfläche.

Komplett überarbeitet wurde auch das "Multitasking", also der Wechsel zwischen mehreren geöffneten Programmen. Dieser erfolgt künftig über eine Übersicht mit Vorschaubildern, ähnlich wie das von Smartphones oder Tablets bekannt ist. 

"Sehr frühe Version" - Start Mitte 2015

Die auf der Veranstaltung demonstrierte Version von Windows 10 ist laut dem zuständigen Manager, Terry Myerson, noch eine sehr frühe Version. Das System wird also voraussichtlich nicht so bald erhältlich sein. Microsoft blieb unkonkret und nannte nur Mitte 2015 als Marktstart. Ab Mittwoch soll jedoch eine Vorversion, ein sogenanntes "Technical Preview", für Softwareentwickler verfügbar sein. Weitere Details werden im Laufe des Abends bekannt gegeben.

Windows 8 ist mittlerweile zwei Jahre alt. Das System war erstmals ein radikaler Bruch mit der klassischen Desktop-Oberfläche. Letztere ist zwar nach wie vor vorhanden, dominiert wird das System allerdings von einer bunten Oberfläche mit großen rechteckigen Flächen, die sich besonders auf Touchscreens gut bedienen lassen. Microsoft will damit dem Trend zu Tablets Rechnung tragen.

Der Durchbruch bei Tablets und Smartphones lässt bei Microsoft jedoch nach wie vor auf sich warten und die große Masse der Windows-Nutzer vermisst gewohnte Bedienelemente. Für heftige Diskussionen hat vor allem das Fehlen des klassischen Startmenüs gesorgt, das auch mit dem Update auf Windows 8.1 nur in sehr eingeschränkter Form weder eingeführt wurde.

Die Sorgen von Microsoft bewegen sich freilich auf einem hohen Niveau: 1,5 Milliarden Menschen nutzen derzeit Windows, hieß es auf der Pressekonferenz. Für so manchen Hardware-Hersteller ist die Situation jedoch weniger rosig: Im vergangenen Jahr ist der PC-Absatz um rund zehn Prozent stark eingebrochen. Für 2015 prognostizieren die Analysten wieder eine leichte Erholung - getrieben von besonders leichten "Ultrabooks" und günstigen Einsteigergeräten. Ob Windows 10 zu dem erhofften Aufschwung beitragen wird, bleibt abzuwarten. 

(sg)

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