Mikl-Leitner wirbt für Kill-Switch: "Handy-Diebstahl soll unattraktiv werden"

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Das Innenministerium macht gemeinsam mit Polizei und Providern auf die in iOS-, Android- und Windows-Phone-Geräten verfügbare "Kill-Switch-Technologie" aufmerksam.

Jährlich werden in Österreich ungefähr 26.000 Smartphones und Tablets gestohlen. Angesichts dieser nicht unbeträchtlichen Zahl starten Innenministerium, Polizei und Mobilfunkanbieter (A1, T-Mobile und Drei) nun eine Info-Kampagne, in deren Rahmen auf die sogenannte Kill-Switch-Technologie aufmerksam gemacht wird. Damit können via Fernzugriff die gestohlenen Smartphones für die Diebe unbrauchbar gemacht werden.

"Der Diebstahl von Smartphones soll unattraktiv werden", sagte Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) bei einer Pressekonferenz. Smartphones verfügen über die Technologie, die es dem Eigentümer via Internet und Cloud ermöglicht, sein Smartphone zu orten, zu sperren und persönliche Daten zu löschen. Diebe haben in einem solchen Fall das Nachsehen. Außer, dass sie sich dann im Besitz eines meist hochwertigen Geräts befinden.

Kill-Switch-Technologie

Die Technologie wurde nicht etwa vom Innenministerium in Auftrag gegeben, sondern wird von den Software-Herstellern mitgeliefert. Aktuelle Android, iOS und Windows Phones verfügen über diese Technik. Apple bietet diesen Service unter dem Namen "Mein iPhone suchen" an. Und auch Google lässt über den "Android-Geräte-Manager" sein Smartphone beziehungsweise Tablet orten. Man kann es auch sperren lassen, oder alles auf seinem Gerät löschen.

Sollte das Handy wieder auftauchen, lässt sich die Sperre rückgängig machen. Bei der Informationskampagne arbeiten die Mobilfunkbetreiber und die Polizei daran, die Nutzer auf diese Möglichkeit hinzuweisen. So kann man sich direkt bei seinem Provider erkundigen, oder bei den Präventionsbeamten der Polizei.

Grundsätzlich empfiehlt es sich aber trotzdem auch die Passwörter für die auf dem Gerät genutzten Anwendungen von seinem PC aus zu ändern.

Diebstahlrate steigt

Laut A1-Generaldirektor Hannes Ametsreiter sind 60 Prozent alles Handys in Österreich und 90 Prozent aller Neuverkäufe bereits Smartphones. Es sind aber nicht nur mehr Besitzer geworden, sondern auch die Diebstähle von Smartphones haben sich gehäuft. Nach Angaben von Franz Lang, Generaldirektor des Bundeskriminalamts, haben Diebstähle in den vergangenen Jahren parallel zur steigenden Zahl der Geräte zugenommen. Zuletzt wurden 25.000 im Jahr gestohlen und 1.000 geraubt. Die Zahl der gestohlenen Geräte beruhen auf Schätzungen, da nicht alle Delikte angezeigt werden, wie Lang erläuterte.

Davon abgesehen ist die seit 2013 zur Verfügung stehende App der Polizei nun um einen Notruf-Button erweitert worden, der es dem Anrufer ermöglicht, seinen Standort über die Adresse oder die GPS-Koordinaten mitzuteilen. Die Polizei-App steht zum kostenlosen Download für die Betriebssysteme iOS, Android und Windows zur Verfügung.

(bg)

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