IFA - Hinter den Kulissen: Ein Fazit

APA/EPA/RAINER JENSEN
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Die erste IFA und um ein paar Illusionen ärmer und Erkenntnisse reicher.

IFA 2015 - Vierter und letzter Tag

Der Koffer wurde wieder gepackt und um 9 Uhr in der Früh ging es wieder los. Statt Baustelle erwarteten mich tausende Besucher und eine unverständliche Garderoben-Politik. Statt wie bisher in beinahe allen Hallen Kästchen aufzustellen, in denen Koffer und Taschen abgelegt werden können, gab es nur noch ein paar Anlaufstellen dafür. Ärgerlich wenn man diese dann erst auch noch suchen muss und bereits der erste Termin wartet. Und den wollte ich auf keinen Fall verpassen, ging es doch darum erstmals die HTC Vive, eine Virtual-Reality-Brille, auszuprobieren.

Im Dauerlauf und nur noch fünf Minuten bis zum Termin also 17 Hallen hinter sich lassen. Spätestens jetzt machen sich die Blasenpflaster bezahlt. Und wieder einmal mit Verspätung angekommen. Bei HTC hat man Verständnis - das ist nicht immer der Fall und so beginnt die Präsentation abgehetzt mit fünf Minuten Verspätung. (Für den Endspurt gönne ich mir danach einen Kaffee für günstige vier Euro - die Standbetreiber wollen ja auch etwas verdienen.)

In einer kleinen Box, die ungefähr 2 x 2 x 2 Meter misst wird mir der Brille aufgesetzt und ich werde ans Audiosystem abgeschlossen. Zuerst ist mir ein wenig mulmig mich zur Gänze in die Hände des HTC-Mitarbeiters zu begeben. Meine Sorgen sind unberechtigt und schon startet meine Tour auf einem Schiffswrack - ohne Atemgerät und von dem Pottwal, der mir direkt in die Augen blickt - beziehungsweise meinem virtuellen Ich, muss ich ebenfalls nichts befürchten. 

Die Demo ist viel zu schnell vorbei und nach ein paar kurzen Fragen (Details dazu gibt es in einem gesonderten Artikel) muss ich auch schon weiter. Immerhin müssen jetzt noch die Hallen nochmals durchforstet werden - jetzt wo es auch wirklich etwas zu sehen gibt.

Meine Hochachtung gilt vor allem den Bauarbeitern, die unermüdlich und einer langen Nachtschicht den Aufbau ermöglicht haben. Immerhin waren über 1600 Aussteller vor Ort.

Fazit: Die IFA ist um einiges unübersichtlicher als etwa der Mobile World Congress in Barcelona. Dafür aber gibt es erstaunlich viel zu sehen. Die internationalen Hersteller geben aber auch hier maßgeblich den Ton an. In den nächsten Tagen werden Sie noch einiges über die IFA-Neuheiten nachlesen können. Denn eines ist klar, für einen 12-Stunden-Messewahnsinn und Nachberichterstattung ist der Tag einfach zu kurz. 

IFA 2015 - Dritter Tag

Das Wichtigste zuerst: Die Tagesbilanz sagt über 17.000 Schritte und trotzdem habe ich es noch nicht geschafft die ganze IFA abzuklappern. Eine der wichtigsten Kenntnisse des Tages lautet: Von Luxus ist hier nichts zu spüren. Die Medientage, offiziell eröffnet die IFA erst am Freitag, sind geprägt von Baulärm, Bauschutt und Gabelstaplern. Alles potenzielle Gefahrenstellen. Von deutscher Ordnung ist hier nicht viel zu spüren. Eine spanische Kollegin fragt mich ob es Probleme im Vorfeld gab, weil hier noch so viel Chaos herrscht. Ich selbst ein IFA-Neuling frage ebenso verwundert bei Kollegen nach: "Nein, nein. Das ist normal so." Aha, normal also, dass man bei den Medientagen einfach leere Stände betrachten muss. Also am Freitag dann nochmal hin, wenn es mit der Orientierung funktioniert.

Auf der IFA sich zu verlaufen gehört selbst für Messenprofis zum Alltag. Die Hallen sind nicht chronologisch angeordnet. Das liegt auch daran, dass das Messegelände mit der Zeit einfach gewachsen ist und man die neuen Bauten dazwischen setzen musste.

Nach über 17.000 Schritten, also knapp acht Kilometern beginnt jetzt der eigentliche Teil der Arbeit. Das Zusammenfassen des Erlebten, Präsentierten und Ausprobierten.

Zu den Berichten über die IFA-Neuvorstellungen

IFA 2015 - Zweiter Tag

Dieser Vormittag war geprägt von Vorbereitungen. So machen es ja auch Marathonläufer und Radfahrer, warum also nicht auch Technik-Journalisten. Also wurden alle mitgebrachten Geräte (Laptop, zwei Smartphones, Akkupacks, Kamera, Smartwatch) an den Strom gesteckt. In solchen Fällen ist man auch meist mit einer Verteilerdose gut beraten. Hotels sind nunmal in den meisten Fällen nicht darauf vorbereitet, dass ihre Gäste das Hotelzimmer in einen Elektrosmog-Himmel verwandeln möchten. 

Sobald die Geräte versorgt sind, ging es an die körperliche und teils mentale Vorbereitung. Meine ganz persönliche Vorbereitung lag darin an allen erdenklichen Stellen meiner beiden noch nicht, aber schon bald recht geschundenen Füße großzügig Blasenpflaster zu verteilen und die mitgebrachte Wasserflasche anzufüllen.

Der Pressekonferenz-Marathon - erster Teil

Offiziell begann der Tag dann um 13 Uhr mit der Pressekonferenz von Asus in der Bolle Meierei in Alt-Moabit. Die Veranstaltung beginnt natürlich nicht pünktlich und innerlich bereiten sich die ersten Stressnerven darauf vor zu platzen, denn immerhin soll man bereits um 14 Uhr 30 am anderen Ende von Berlin in der Max-Schmeling-Halle sein, um Huaweis Neuvorstellungen beizuwohnen. Also noch vor Ende der Presseveranstaltung ins Taxis gehüpft und mit 15 Minuten Verspätung in der Boxhalle eingerauscht. Hinter mir Journalisten-Kollegen, denen es ähnlich geht. Denn vor der IFA muss man noch nicht viel laufen, aber dafür Terminkollisionen so weit wie möglich umschiffen. Um 15 Uhr 30 beginnt es hier allmählich wieder stressig zu werden, denn um 16 Uhr 15 möchte doch Sony gerne zeigen was es denn so für die IFA mit im Gepäck hat.

Jetzt teilen sich vier Journalisten-Kollegen das Taxi - kollektiv - im Stress fährt es sich doch gleich viel besser. In der Zwischenzeit werden E-Mails gelesen und Telefonate geführt. Kurzzeitig möchte man mit den Kollegen anderer Medien, die noch nicht auf der IFA sind, weil das Flugzeug aufgrund technischer Gebrechen nicht starten konnte, beneidet. Aber nur kurz, denn schon war es wieder dunkel und man sitzt mit hunderten Journalisten in einem riesigen Saal und muss dabei versuchen zum Zirkusartisten zu mutieren, der mit Laptop auf dem Schoß und Kamera in der Hand arbeiten kann. (Wo ist jetzt aber nochmal das Smartphone für den mobilen Hotspot?  WLAN ist meist vorhanden, aber überlastet.)

Das Conclusio des ersten Halbtages lässt sich kurz zusammenfassen: 6094 Schritte, drei Taxifahrten, vier Verspätungen und ein noch nicht beendeter Arbeitstag. Die Füße hatten heute noch einen entspannten Tag, scheinen aber schon jetzt etwas gegen den harten Messe- und Berlinboden zu haben.

Wenn das Internet nicht will, wie man selbst

Schon nach wenigen Stunden im deutschen Netz wird klar, was Drei-Chef Jan Trionow meinte als er im "Presse"-Interview meinte, dass Österreich ein Mobilfunkparadies sei. In Berlin kann man LTE nur buchstabieren, aber nicht nutzen. Und um im Hotel "schnelles Internet" zu haben, muss man investieren. Nach dem dritten Verbindungsabbruch und damit auch dem dritten fehlgeschlagenen Bildupload in das Presse-CMS wäre ich bereit gewesen jeden, ja wirklich jeden Betrag zu investieren. Für das Hotel hätte ich einen Vorschlag: Statt mit schnellem Internet, sollte man mit "Stabiles Internet" werben.

IFA 2015 - Erster Tag

Die IFA beginnt eigentlich erst am 2. September für Journalisten. Aber auch schon in den letzten Jahren haben Hersteller die Tage zuvor genutzt, um ganz exklusive Pressekonferenzen abzuhalten. Die IFA beginnt also in diesem Jahr für mich schon am 1. September.

Ein Soft-Opening also, denn noch ist der Terminkalender übersichtlich und beinahe entspannt. Bereits jetzt weiß ich, dass sich das innerhalb der nächsten 24 Stunden ändern wird.

Die Liste der unentbehrlichen Dinge für die Messe lässt sich in zwei Worte zusammenfassen: Praktisch und bequem. Die Stöckelschuhe, Blusen und Röcke dürfen getrost im Kasten bleiben und werden getauscht gegen Turnschuhe, T-Shirts, Blasenpflaster und Deo.

Die nächsten vier Tage wird das Berliner Messegelände mein Zuhause sein. Ich werde für Sie über die Neuheiten und Kuriositäten berichten. Bei 1500 Ausstellern und einer Gesamtfläche von knapp 134.000 Quadratmetern gibt es nicht nur eine Menge zu entdecken, sondern auch viel zu gehen. Wieviel, werden Sie hier in den nächsten Tagen nachlesen können.

Compliance-Hinweis

Wenn Sie Fragen haben, können Sie mir diese gerne in den Kommentaren hinterlassen.Die Reise der Autorin zur IFA wurde mit Unterstützung von Sony ermöglicht. Die Berichterstattung erfolgt in völliger redaktioneller Unabhängigkeit.

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