Türkei will Handel mit Russland nicht mehr in Dollar abwickeln

Türkische Lira.
Türkische Lira.APA/AFP/OZAN KOSE
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Die Türkei importiert mehr Waren als sie exportiert, schwache Lira macht Importe teuer. 2015 hat die Lira gegenüber dem Dollar ein Fünftel verloren.

Die Türkei will angesichts der Schwäche ihrer Lira den Handel mit China, Russland oder dem Iran künftig in lokalen Währungen abwickeln. Er werde Schritte vorbereiten, um dies möglich zu machen, sagte Präsident Recep Tayyip Erdogan am Sonntag bei einer Kundgebung in Kayseri in der Provinz Kappadokien.

Bisher wird der internationale Handel in erster Linie in Dollar abgewickelt. Dies ist besonders für die Türkei ungünstig, da die türkische Lira gegenüber der US-Währung seit dem Putschversuch vom Juli kräftig abgewertet hat. Aber auch Länder wie Russland, das unter den westlichen Sanktionen im Zuge des Ukraine-Konflikts leidet, könnten ein Interesse an einem Handel in Lira oder Rubel haben. Erdogan sagte, Ministerpräsident Binali Yildirim werde dies bei seinem anstehenden Besuch in Moskau ansprechen.

Die Türkei importiert deutlich mehr Waren als sie exportiert. Dies ist bei einem starken US-Dollar ungünstig. Wenn Käufe aber beispielsweise für Öl oder Gas künftig in Rubel abgewickelt werden und Russland dafür in der Türkei in Lira kauft, wäre dies für das Land und die Stabilität der Währung besser.

Erdogan hat die Bürger bereits mehrfach aufgefordert, Devisenreserven in Lira zu tauschen und so die nationale Währung zu stützen. In diesem Jahr hat die Lira gegenüber dem Dollar ein Fünftel ihres Wertes verloren.

(APA/Reuters)

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