Raiffeisen: Zwischen 13 und 23 ist alles möglich

APA/HERBERT NEUBAUER
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Als Anleger sollte man wissen, ob eine Aktie steigen oder fallen wird. Wer Analysten zur Rate zieht, wird nicht immer klüger, wie das Beispiel Raiffeisen zeigt.

Die Aktie der Raiffeisen Bank International ist so teuer wie seit September 2014 nicht mehr. Viel fehlt nicht, und sie kostet sogar 20 Euro. Das ist schon was, wenn man sich die neun Euro vom 28. Jänner 2015 Euro erinnern mag. Doch wohin geht die Reise, sprich, ob es noch mehr werden als 70 Prozent Kursgewinn binnen zwölf Monaten, mehr als 10 Prozent Kursgewinn seit Jahresbeginn, dass ist eine gute Frage. Anleger hoffen natürlich, dass der Höhenflug der Giebelkreuzer an der Börse weitergeht.

19,19 Euro standen am Donnerstag um 10 Uhr auf dem Kurszettel, macht 5,6 Milliarden Euro Börsewert für die Bank. Analysten der Erste Group sind überzeugt, dass noch Luft nach oben ist. Sie haben Anfang Jänner das Kursziel von 18 auf 23 Euro angehoben. Das ist das aktuell höchste. Goldman Sachs etwa stuft das Raiffeisen-Papier mit Neutral ein und sieht das Kursziel bei 20 Euro. VTB Capital allerdings rät zum Verkauf von Raiffeisen-Aktien und nannte am Dienstag ein Kursziel von 16 Euro. Den  Analysten von BNP Paribas ist selbst das zu hoch. Ihr Kursziel: 13,30 Euro. Am Donnerstag passten auch die Analysten von Berenberg ihre Schätzungen an. Die Anlageempfehlung wurde von Hold auf Sell zurückgenommen, das Kursziel auf 13 Euro von zuvor 12 Euro gesetzt.

Das Berenberg-Expertenteam um Eoin Mullany begründet die Abstufung vor allem mit zu vielen offenen Punkten bei der RBI, um die Anteilsscheine des Finanzhauses als attraktives Investment erscheinen zu lassen. Die Analysten hoben unter anderem die Abhängigkeit von Osteuropa hervor, um Gewinne zu generieren. Die anstehende Fusion mit der Raiffeisen Zentralbank (RZB) werde von der Berenberg Bank zudem als wertvernichtend für die Minderheitsaktionäre bewertet. Auch die Kapitalsituation werde als weit weg von sicher eingestuft.

Ob Berenberg oder Erste: Bei einem Aktienkurs von 13 Euro wäre die Ostbank der Raiffeisen-Gruppe 3,8 Milliarden Euro wert, bei einem Aktienkurs von 23 Euro mehr als 6,7 Milliarden Euro.

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