Die ÖIAG ist Geschichte

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Die Industrieholding firmiert nun als ÖBIB. Der letzte ÖIAG-Vorstand Kemler wird Interims-Geschäftsführer. Für 2014 erhält der Staat 125 Millionen Euro Dividende.

Wien. Die ÖIAG ist tot – es lebe die ÖBIB: Am Freitag wurde durch die Namensänderung und Umwandlung in die ÖBIB GmbH die Auflösung der ÖIAG besiegelt. Gleichzeitig erfolgte die Übertragung des von der Notenbank über die Münze gehaltenen 33,24-prozentigen Anteils an den Casinos Austria an die ÖBIB („Die Presse“ berichtete exklusiv). Die größeren Beteiligungen an Post, OMV und Telekom Austria bleiben.

Damit ist der sich selbst erneuernde Aufsichtsrat Geschichte, und Vorstand Rudolf Kemler verliert seine Funktion als ÖIAG-Chef. Er führt aber, wie ebenfalls gestern beschlossen wurde, bis zur Bestellung eines neuen Geschäftsführers interimistisch die ÖBIB. Kemler bleibt auch noch so lange Aufsichtsratschef bei Post, OMV und Telekom, bis die ÖBIB neue Kontrollore entsendet.
Für 2014 schüttet die ÖIAG, die von ihren Beteiligungen 204 Mio. Euro eingenommen hat, 125 Mio. Euro Dividende an den Bund aus.

Durch das ÖBIB-Gesetz 2015 werden die Anteilsrechte der Münze Österreich an der Casinos Austria AG auf die ÖBIB übertragen. Wert sind die Anteile laut zwei Gutachten zwischen 120 und 130 Mio. Euro. Die Anteilsrechte sind bereits an die ÖBIB übergegangen, in den kommenden Wochen werde auch die Finanzierung fixiert. Neben dem Anteil an den Casinos Austria, die neu in der ÖBIB sind, behält diese alle bisherigen ÖIAG-Beteiligungen - vor allem die drei großen OMV (Syndikat mit IPIC), Telekom Austria (Syndikat mit America Movil) und Österreichische Post AG.

(eid)

("Die Presse", Printausgabe vom 21.3.2015)

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