Agrana setzt auf höhere Zuckerpreise

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Symbolbild.(c) Michaela Bruckberger
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Im ersten Halbjahr fiel das Ergebnis des börsenotierten Agrarkonzerns Agrana deutlich schwächer aus.

Wien. Der börsenotierte Agrarkonzern Agrana geht von einem starken zweiten Halbjahr aus, nachdem es im ersten Halbjahr gar nicht so gut gelaufen ist: Das operative Ergebnis fiel um 21 Prozent auf 68,7 Millionen Euro, während der Umsatz durch einen höheren Mengenabsatz mit 1,265 Milliarden Euro fast auf Vorjahresniveau gehalten werden konnte.

Konzernchef Johann Marihart hob dennoch die Prognose für das Gesamtjahr an: Umsatz und EBIT sollen 2015/16 nur noch maximal zehn Prozent unter dem Vorjahresergebnis liegen. „Es sollte uns gelingen, mit über dem Vorjahr liegenden Ergebnissen in den Segmenten Stärke und Frucht das erwartet schwache Ergebnis im Segment Zucker weitestgehend zu kompensieren“, so der Agrana-Chef am Donnerstag.

Die Hoffnungen ruhen auf steigenden Zuckerpreisen. Innerhalb der EU seien die Lagerbestände im Sinken begriffen und ließen daher eine Entspannung der Marktlage erwarten. Die aktuelle Lage bezeichnete Marihart aufgrund des niedrigen Zuckerpreises aber als schwierig. Die Geschäftsentwicklung im Segment Stärke hingegen sei erfreulich.

In der Stärke liegt die Stärke

Der Umsatz sei nur durch Mengensteigerungen nicht stärker gesunken, erklärte Marihart. Beim operativen Gewinn im Zuckersegment schlug der Preisrückgang aber voll durch: 90 Prozent des operativen Gewinns machte Agrana im ersten Halbjahr mit den beiden weiteren Geschäftsfeldern Stärke und Frucht, nur noch weniger als ein Zehntel kam vom Zucker. Vor einem Jahr trugen die drei Segmente noch relativ gleichmäßig zum Ergebnis bei.
Die Erlöse des Zuckersegments gaben „angesichts der unverändert negativen Preissituation“ von 378 auf 345 Millionen Euro nach, und das EBIT des Geschäftsfeldes brach von 28,1 auf 6,4 Millionen Euro ein.

Im August waren im Agrana-Konzern im Schnitt 8098 Mitarbeiter beschäftigt, nach 7934 im Vorjahr.
In Niederösterreich hänge jeder 152. Arbeitsplatz direkt oder indirekt von Agrana ab, verwies das Unternehmen am Donnerstag auf eine Wertschöpfungsanalyse. (APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 09.10.2015)

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