US-Kongress empört über die Aussagen von US-VW-Chef Horn

Michael Horn Volkswagen U S CEO testifies on Volkswagen s emissions cheating allegations during a
Michael Horn Volkswagen U S CEO testifies on Volkswagen s emissions cheating allegations during a(c) imago/UPI Photo (imago stock&people)
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Die Abgeordneten fühlten sich von Horns Unwissenheit provoziert.

Wien. Über zwei Stunden wurde der amerikanische VW-Chef, Michael Horn, am Donnerstag von US-Abgeordneten im Kongress gegrillt. Horn sagte dort, er habe nichts von dem Defeat Device gewusst. Das ist jene Software, mit der die Emissionstests manipuliert wurden. Damit überzeugte er die Abgeordneten nicht. Im Gegenteil, er brachte sie gegen sich auf. „Ich kann nicht akzeptieren, dass sie diesen Betrug auf ein paar Techniker abwälzen“, schrie ihm ein Abgeordneter aus Texas entgegen. „Was werden Sie im Knast lesen?“, wollte der Demokrat von Horn wissen.

Auch in Deutschland wird die Popularität von VW nicht steigen, zumal der deutsche Steuerzahler 20 Prozent des Milliardenschadens mittragen muss, wie der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, Marcel Fratscher, betonte. So viel gehöre nämlich dem deutschen Staat an dem Konzern. Und hierzulande ärgern sich nicht nur VW-Kunden, sondern auch der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) über den deutschen Autobauer. Vor allem nachdem bekannt wurde, dass VW für die Nachrüstung der betroffenen Autos zwei Jahre veranschlage: „Das Schneckentempo ist eine Verhöhnung und geht auf Kosten der Gesundheit der Bevölkerung“, kritisierte der VCÖ. (ag./hec) [ EPA ]

("Die Presse", Print-Ausgabe, 10.10.2015)

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