Weltklimarat: "Erderwärmung auf zwei Grad begrenzen"

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Der Weltklimarat hat den dritten Teil seines neuen Reports fertiggestellt. Bis Sonntag wollen Wissenschafter und Vertreter aus 195 Staaten eine Kurzfassung davon verabschieden. Top-Thema: Die weltweite Verringerung der Treibhausgase.

Die Erwartungen sind hoch, der Ehrgeiz auch: In Berlin hat eine große Konferenz des Weltklimarats (IPCC) begonnen, bei dem es um einen der schwierigsten Knackpunkte für die Zukunft geht: Wie lassen sich schädliche Treibhausgase weltweit verringern? Die Konferenz blickt vor allem auf Kohlendioxid, das beim Verbrennen von Kohle, Öl und Erdgas zur weiteren Erderwärmung führen kann.

Der IPCC-Vorsitzende Rajendra Pachauri mahnte zur Eröffnung an die Verantwortung der Wissenschafter und der Vertreter von 195 Staaten: "Wir sind an einem entscheidenden Punkt", sagte er. "Die Weltgemeinschaft überprüft nun aktiv das ehrgeizige Ziel, die Erderwärmung auf zwei Grad zu begrenzen."

Klimaschutz: "Anpassung reicht nicht"

Der Weltklimarat hat den rund 2.000 Seiten starken dritten Teil seines neuen Reports fertiggestellt. Darin beschreibt er, auf welchen Wegen sich Treibhausgas-Emissionen verringern lassen. Bis nächsten Sonntag soll die Konferenz eine Kurzfassung davon verabschieden, damit die Ergebnisse auch gelesen werden. Am Klimaschutz führe kein Weg vorbei, sagte Pachauri. "Eine Anpassung reicht nicht." Der dritte und letzte Teil des neuen IPCC-Gesamtberichts dient auch als wissenschaftliche Grundlage für die nächste große politische Klimakonferenz in Paris 2015.

Treibhausgas: 2-Grad-Grenze gefährdet

Gibt es dort keine Einigung über eine weltweite, ausreichende und verbindliche Senkung von Treibhausgas-Emissionen, sehen manche Wissenschafter die 2-Grad-Grenze in Gefahr. Wenn sich die Erde um mehr als diese Marge erwärmt, gelten Folgen wie Eisschmelze, Meeresspiegelerhöhung, Dürren und Unwetter als weit weniger beherrschbar - es wäre ein schweres und teures Erbe für künftige Generationen.

Zwischen Hoffen und Bangen

Die Stimmung auf der Konferenz schwankt zwischen Hoffnung und eher bitteren Bestandsaufnahmen. "Im Moment sind wir bei der Zwei-Grad-Grenze nicht auf Erfolgskurs", bilanzierte die Chefin des UN-Klimasekretariats, Christiana Figueres. Und IPCC-Chef Pachauri ließ wie schon bei den Verhandlungen zum zweiten Berichtsteils in Japan vor zwei Wochen keinen Zweifel an der Bedeutung des Treffens. "Die Auswirkungen des Klimawandels werden keinen Teil der Welt unberührt lassen."

>> Website des "IPCC"

(APA/dpa)

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