Mindestquote für Ausländer bei Daimler

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Zukünftige Manager des Autokonzerns sollen zu 50 Prozent nicht aus Deutschland stammen.

Wien/jaz. Verpflichtende Quoten für Frauen in Managementpositionen sind seit Langem Teil der öffentlichen Diskussion. In Deutschland haben einige Firmen bereits reagiert und sich selbst Quoten auferlegt. So will die Deutsche Telekom bis 2015 mehr als 30 Prozent ihrer Führungspositionen mit Frauen besetzt haben. Ähnlich agiert der Autokonzern Daimler, der in seinem Manager-Nachwuchsprogramm eine Frauenquote von 35 Prozent eingeführt hat. Doch Daimler geht nun noch einen Schritt weiter: Zusätzlich zur Frauenquote soll es eine Quote für Ausländer geben. Mindestens die Hälfte der künftigen Manager soll nicht aus Deutschland stammen.

„Bislang ist der Konzern auf Managementebene noch sehr deutsch geprägt“, sagt dazu Daimler-Personalvorstand Wilfried Porth zur „Welt“. „Daimler ist aber ein global aufgestelltes Unternehmen, das große Wachstum findet derzeit in den USA, China oder anderen Ländern Ostasiens statt. Dafür brauchen wir auch noch mehr Führungskräfte aus diesen Regionen.“ Denn mit Managern aus den Boom-Regionen sollen die dortigen Märkte und Kunden besser verstanden werden. So will Daimler sein Ziel erreichen, im Jahr 2020 wieder mehr Mercedes-Pkw zu verkaufen als Erzkonkurrent BMW.

Teil der Strategie ist es auch, die Entwicklung und Produktion von Autos außerhalb Deutschlands zu verstärken. Schon jetzt entwickelt Daimler etwa in China zusammen mit Partnern Elektroautos. „Am Ende der Entwicklung werden wir sicher auch einen internationaler besetzten Konzernvorstand sehen“, so Porth weiter. Zurzeit stammen noch alle acht Vorstandsmitglieder aus Deutschland. Erste Reaktionen auf die Ankündigung im Internet fielen jedoch weitgehend negativ aus. Gerade das „Deutsche“ sei ja der Grund, warum die Autos etwa in China so beliebt seien, so die Kritik.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 05.03.2013)

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