Die EU will also Plastiksackerln verbieten. „Wie soll man denn dann seine Energiesparlampen sicher nach Hause bringen?“, twitterte gestern ein Kollege.
Gute Frage. Also jene nach einem Plastiksackerlverbot jetzt. Vor allem auf die leichten Plastiksackerln hat es die EU abgesehen. Also auf jene kleinen, kostenlosen, durchsichtigen, beim Obst oder Förderband liegenden, in die man schnell seine sieben Sachen hineinstopft, um sich den Kauf eines größeren Sackerls, ob nun aus Plastik oder Papier, zu ersparen. Diese zu verbieten wäre in der Tat ein schwerer Eingriff in die Privatautonomie, sprich die Einkaufsgewohnheiten vieler Menschen – vor allem in der Mittagspause. Der Autor dieser Zeilen weiß, worüber er jammert.
Andererseits: Die Meere, die Fische, Sie wissen schon. Von den 100 Milliarden (!) Plastiksackerln, die allein in Europa Jahr für Jahr ausgegeben werden, landet ein nicht geringer Teil in den Gewässern und in der Folge auch in Tieren und über die Nahrungskette dann auch in Menschen.
Es sieht also so aus, als würden wir alle Opfer bringen müssen. Und langsam, aber doch Abschied von den lieb gewonnenen, kleinen, durchsichtigen Plastiksackerln nehmen müssen.
Aber zumindest ist im Plastiksackerlverbot – im Gegensatz zum Glühbirnenverbot – noch so irgendetwas wie Sinn zu erkennen.
Abgesehen davon, dass man mit einem Plastiksackerl immer eine Spur billiger aussieht als etwa mit einem Papiersack.
E-Mails an: oliver.pink@diepresse.com
("Die Presse", Print-Ausgabe, 17.04.2014)