Rupprechter: "EU will Färben von Ostereiern abschaffen"

Die Presse
  • Drucken

Der EU-Kommission dementiert, eine solche Einschränkung wurde nicht vorgeschlagen. Die EU will mit einer Verordnung die vielen Ausnahmen in der Biolandwirtschaft der Mitgliedsländer beseitigen.

Die EU will das Regelwerk für die Ökolandwirtschaft ändern. Die einzelnen Mitgliedstaaten nutzen zu viele Ausnahmen und deshalb solle es einen großen Schritt Richtung mehr Transparenz geben, sagte EU-Agrarkommissar Dacian Cioloş. Mit diesem Vorschlag stieß Cioloş auf wenig Gegenliebe bei den EU-Agrarministern.

Diese haben beim Agrarrat in Brüssel vergangene Woche klargemacht, dass eine Reform nicht zu abrupt erfolgen dürfe. Den Plänen zufolge dürfen Bauern künftig nicht mehr zwischen biologischem und konventionellem Anbau wechseln. Die Agrarminister fürchten die Schließung von kleineren und mittleren Ökobetrieben.

Zuviel Bürokratie

In vorderster Reihe der Kritiker ließ der österreichische Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter kein gutes Haar am Vorschlag der Kommission. Er rief zur vollständigen Ablehnung auf, denn den Bauern werde mit zuviel neuer Bürokratie die Biolandwirtschaft verleidet. Rupprechter kritisiert die „überbürokratischen" Bestimmungen der geplanten Regulierung. Wenn die EU-Verordnung tatsächlich umgesetzt würde, müssten viele Biobauern in Österreich aufhören, wird Rupprechter in den „Deutschen Wirtschaftsnachrichten" zitiert.

„Wenn ich mir überlege, dass in Zukunft das Färben von Ostereiern nicht mehr möglich ist, dann ist das einfach absurd", so der Minister am Montag. Nach den Brüsseler Plänen sollen Biobauern ihre Ostereier nicht mehr färben dürfen, da das Färben selbst nicht als biologisch gilt. Die EU-Kommission teilte dazu mit, dass nur bestimmte Farbstoffe betroffen sind, für die es aber Alternativen gebe.

EU-Agrarkommissar Cioloş sagte, die EU-Regeln für den ökologischen Landbau dürften nicht mit Ausnahmen überfrachtet werden. Derzeit würden Ausnahmen in den Mitgliedsländern zur Regel, monierte der Kommissar. Man könne deshalb nicht mehr von einheitlichen EU-Vorgaben im Biobereich sprechen.

>> Artikel in "Deutsche Wirtschaftsnachrichten"

(red.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.