Im Streit zwischen Russland und Ukraine bestehen nach wie vor unterschiedliche Ansichten über den Gaspreis.
Der russische Energiekonzern Gazprom hat vor einer Unterbrechung der Gaslieferungen nach Europa im Winter gewarnt. Selbst wenn es zur Unterzeichnung eines Abkommens mit der Ukraine zur Überbrückung des Winterbedarfs kommen sollte, gebe es keine Garantie, dass es nicht doch zu Lücken bei der Versorgung kommen könnte, sagte der Staatskonzernchef, Alexej Miller, am Samstag im TV-Sender Rossija-24.
Trotz einiger Fortschritte bei der jüngsten Verhandlungsrunde in Berlin gebe es zwischen Russland und der Ukraine nach wie vor unterschiedliche Ansichten über den Gaspreis.
Lösung im Gas-Konflikt möglich
Im Gas-Streit zwischen der Ukraine und Russland hatte ein von EU-Kommissar Günther Oettinger vorgelegter Kompromiss zuletzt die Hoffnung auf Entspannung geweckt. Der russische Energieminister Alexander Nowak signalisierte am Freitag nach einem Treffen mit Oettinger und seinem ukrainischen Kollegen in Berlin Zustimmung. Der ukrainische Energieminister Juri Prodan hielt sich zwar bedeckt, zeigte sich aber ebenfalls kompromissbereit. Oettinger äußerte die Erwartung, dass Russland und die Ukraine seinem Vorschlag bis Ende kommender Woche endgültig zustimmen sollten.
Russland hatte der Ukraine im Juni wegen offener Rechnungen und unterschiedlicher Ansichten über den Gaspreis im Juni den Hahn zugedreht. In der EU besteht die Befürchtung, dass bei einer Knappheit in der Ukraine das Land Transit-Gas für das übrige Europa abzweigen könnte. Die EU-Staaten beziehen rund ein Drittel ihres Verbrauchs aus Russland, davon fließt wiederum die Hälfte durch die Ukraine.
(APA/Reuters)