Lufthansa: Streiks auf Langstrecke ausgeweitet

Lufthansa: Erster Streiktag ohne negative Überraschungen
Lufthansa: Erster Streiktag ohne negative ÜberraschungenREUTERS
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Zwischen 06.00 Uhr und kurz vor Mitternacht bestreiken die Lufthansa-Piloten zusätzlich zu Kurz- und Mittelstrecken auch Interkontinentalflüge.

Die Piloten der AUA-Mutter Lufthansa haben ihren Streik am Dienstag in der Früh wie angekündigt auf Langstreckenflüge ausgeweitet. Zwischen 06.00 Uhr und kurz vor Mitternacht bestreike die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit nun zusätzlich zu Kurz- und Mittelstrecken auch Interkontinentalflüge, entsprechende Sonderflugpläne bestätigte ein Lufthansa-Sprecher in der Früh.

Die Airline hat insgesamt 1511 Flüge im gesamten Flugverkehr gestrichen, betroffen sind etwa 166.000 Passagiere. Am Montag zu Mittag hatte der 35-stündige Streik der Flugkapitäne zunächst auf der Kurz- und Mittelstrecke begonnen.

Weitere Streiks angedroht

Die deutsche Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit droht noch in dieser Woche mit weiteren Streiks. "Wir schließen weitere Streiks in dieser Woche explizit nicht aus, falls sich die Lufthansa nicht bewegt", sagte Cockpit-Vorstand Markus Wahl der Nachrichtenagentur Reuters. Er hoffe aber, dass die Lufthansa bald ein neues Angebot vorlege.

Im Tarifkonflikt bei der Lufthansa geht es um die Übergangspensionen der rund 5400 Piloten, die nach dem Willen des Unternehmens erst später in den bezahlten Vorruhestand gehen sollen. Die Gewerkschaft wehrt sich dagegen.

Erster Streiktag ohne Überraschungen

Der erste Tag des aktuellen Streiks ist unterdessen nach Angaben des Unternehmens ohne negative Überraschungen verlaufen. Der Sonderflugplan habe wie geplant umgesetzt werden können, sagte ein Sprecher am späten Montagabend. Zudem hätten rund 90.000 Kunden per E-Mail oder SMS über geplante Änderungen oder Ausfälle informiert werden können.

Der Streik der Piloten hatte am Montag um 13.00 Uhr begonnen und soll am Dienstagabend um 23.59 Uhr enden. Betroffen sind den Angaben zufolge 250.000 Fluggäste. Durch nicht streikende Piloten, Flugkapitäne aus dem Management und andere Gesellschaften der Lufthansa-Gruppe könnten aber 84.000 dieser Passagiere an ihre Ziele gebracht werden. Von den geplanten 2330 Flügen sollen 1510 ausfallen.

In dem Arbeitskampf, der sich seit sieben Monaten hinzieht, geht es um die bezahlte Frühpension der 5400 Piloten. Die Lufthansa hält alte Pensionszusagen auf Dauer für unbezahlbar.

www.lufthansa.com

(APA/Reuters)

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