USA: Lust auf Shopping

Uncut sheets of Lincoln five dollar bill are seen  at the Bureau of Engraving and Printing in Washington
Uncut sheets of Lincoln five dollar bill are seen at the Bureau of Engraving and Printing in Washington(c) REUTERS
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Die Konsumfreude der Amerikaner ist zum Jahresende gestiegen. Zuletzt hat die Aufbruchstimmung aber nachgelassen.

Washington. Das amerikanische Wirtschaftswachstum legte im vierten Quartal um 2,2 Prozent zu. Das gab das Handelsministerium am Freitag bekannt. Eine vorangegangene Schätzung wurde damit bestätigt.

Die traditionell wichtigen Konsumausgaben, die mehr als zwei Drittel der Wirtschaftsleistung des Landes ausmachen, zogen allerdings stärker an als gedacht. Mit plus 4,4 Prozent wurde der stärkste Zuwachs seit Anfang 2006 erreicht. Auch das Exportwachstum übertraf die Erwartungen.

Ökonomin Christiane von Berg von der BayernLB erwartet, dass das Wachstum zu Jahresbeginn 2015 an Schwung verlieren wird, da die Konsumlust der Verbraucher allmählich nachlässt. Das Barometer für die Verbraucherstimmung fiel im März um 2,4 auf 93,0 Zähler, wie die Universität von Michigan mitteilte. Noch zu Jahresbeginn war der Index auf ein Elf-Jahres-Hoch gestiegen – befeuert von der steigenden Beschäftigung und den niedrigen Benzinpreisen. Seither ist er zweimal in Folge gesunken. Auch der starke US-Dollar könnte zum Hemmschuh für die Wirtschaft werden, da sich amerikanische Produkte auf den Weltmärkten verteuern.

Starker Dollar belastet Gewinne

Wie aus jüngsten Regierungsdaten hervorgeht, sind die Nach-Steuer-Gewinne der US-Firmen im vierten Quartal um mehr als 57 Mrd. Dollar geschrumpft – der stärkste Rückgang seit Anfang 2011. International aufgestellte US-Großkonzerne wie IBM, Intel und Procter&Gamble hatten bereits gewarnt, dass der starke Dollar auf die Ergebnisse durchschlagen werde.

Angesichts der absehbaren Zinswende in den USA könnte sich diese Sorge noch vergrößern: Denn wegen der anhaltenden konjunkturellen Erholung könnte das historisch niedrige Zinsniveau von null bis 0,25 Prozent bereits im Sommer angehoben werden. US-Notenbankchefin Janet Yellen hat bereits angekündigt, die Zinsen erst anheben zu wollen, wenn sich neben einer anhaltenden Erholung am Arbeitsmarkt auch die Inflation erhöht. (ag.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.03.2015)

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