Vergangene Woche wurden in den USA 21 Ölbohrungen aufgemach und damit so viele wie zuletzt im April 2014.
New York. Ein Anstieg der Zahl von Bohrungen in den USA hat am Montag weiter auf den Ölpreis gedrückt. Am frühen Nachmittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im September nur noch 53,71 US-Dollar. Das waren 91 Cent weniger als am Freitag. Der Preis für ein Fass der US-amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 55 Cent auf 47,59 Dollar. Daten des US-amerikanischen Öldienstleisters Baker Hughes zu den aktiven Ölbohrungen in den USA hätten auf die Ölpreise gedrückt, schreiben Analysten der Commerzbank. Demnach wurden in der vergangenen Woche 21 neue Ölbohrungen aufgemacht und damit so viele wie zuletzt im April 2014. Inzwischen liege die Zahl der Bohrungen in den USA auf dem höchsten Niveau seit zwei Monaten. Zudem hätten die jüngsten Verluste an den chinesischen Aktienmärkten Sorgen um eine Abschwächung der Ölnachfrage verstärkt, schreiben die Analysten.
Überschüsse wachsen
Auch der Preis für Rohöl der Organisation erdölexportierender Länder (Opec) ist erneut gesunken. Der Korbpreis der Ölsorten des Kartells lag am Freitag bei 52,08 US-Dollar pro Barrel. Das waren um 96 Cent weniger als am Vortag.
Die weltweiten Ölüberschüsse wachsen indes kräftig weiter. Sie hätten das höchste Niveau seit 1998 erreicht, schreiben Experten des Handelsunternehmens PVM Oil Associates. Das Angebot übersteige die Nachfrage derzeit um zwei Millionen Barrel pro Tag. Nicht zuletzt aufgrund erwartbar steigender Exporte aus dem Iran gebe es noch weiteres Abwärtspotential beim Ölpreis. (ag.)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.07.2015)