Griechenland: Kassenärzte behandeln nur noch gegen Bargeld

July 31 2015 Athens Greece A doctor examines an Afgani migrant inside a van in Athens on 31th
July 31 2015 Athens Greece A doctor examines an Afgani migrant inside a van in Athens on 31thimago/ZUMA Press
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Seit Februar haben die Ärzte keine Zahlungen des Trägers für Gesundheitsleistungen erhalten. Auch die Eisenbahner protestieren - gegen Privatisierungspläne.

Aus Protest gegen große Schulden des griechischen Trägers für Gesundheitsleistungen (EOPYY) sind die griechischen Kassenärzte seit Montag in einen Teil-Ausstand getreten. Sie behandeln zwar in ihren Praxen die Patienten, diese müssen aber direkt beim Arzt zahlen.

Hintergrund sind nach Angaben der rund 8.000 Kassenärzte die Schulden des EOPYY bei den Kassenärzten. "Seit Februar sind wir nicht mehr bezahlt worden. Das sind acht Millionen Euro pro Monat", sagte der Präsident des Verbandes der Kassenärzte, Giorgos Eleftheriou, dem griechischen Nachrichtenportal protothema.gr am Montag. Der Ausstand soll bis kommenden Freitag dauern.

Streik der Eisenbahner

Auch die griechischen Eisenbahner streiken. Aus Protest gegen Privatisierungspläne haben die griechischen Eisenbahner am Montag für mehrere Stunden die Arbeit niedergelegt. Zahlreiche Fahrten vor allem zwischen Athen und Nordgriechenland fallen aus. Das teilte die griechische Eisenbahn (TRAINOSE) mit. Zudem sollen zwischen 13 Uhr und 15 Uhr Ortszeit (12 MESZ und 14 MESZ) alle Fahrten der Stadtbahn ausfallen, die Athen mit seinem Flughafen verbinden.

Die griechischen Eisenbahn steht ganz oben auf der Liste der Staatsunternehmen, die privatisiert werden sollen. Mit den Privatisierungen sollen griechische Schulden zurückgezahlt werden.

Athen verhandelt Steuerthemen

Indes werden die Gespräche zwischen den Gläubigern und der Regierung in Athen über Reformschritte heute (Montag) fortgesetzt. Im Mittelpunkt stehen Steuerthemen. Am Dienstag sollen dann die Privatisierungen unter die Lupe genommen werden. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Regierungskreisen. Bei der Bahn gab es am Montag einen Streik gegen eine Privatisierung des Unternehmens.

Mit den anvisierten Reformen sollen die Voraussetzungen für ein neues Hilfsprogramm in Höhe von bis zu 86 Mrd. Euro geschaffen werden. Bis zum 20. August muss Athen 3,2 Mrd. Euro an die Europäische Zentralbank (EZB) zurückzahlen. An den Verhandlungen nehmen Experten der EU, der EZB, des Europäischen Sicherheitsmechanismus (ESM) sowie des Internationalen Währungsfonds (IWF) teil.

(APA/dpa)

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