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Wiener Stummfilm, gar nicht stumm

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Filmwissenschaft. Der österreichische Stummfilm setzte erst auf Musiknummern. Welche Musik das Kinopublikum tatsächlich hörte, haben Filmwissenschaftler aus Wien und Salzburg erforscht.

Warum, so fragten sich die beiden Filmwissenschaftler Claus Tieber von der Universität Wien und Anna K. Windisch von der Universität Salzburg, redete man im Wien des frühen 20. Jahrhunderts so wenig über die Musik im Stummfilm? Ausgerechnet in Wien, wo das Musiktheater in Form der Oper und der Operette eine bedeutende Tradition hat. Zwar war es bei österreichischen Regisseuren beliebt, Musiknummern aus Operetten in Stummfilme einzubauen. Die tatsächliche musikalische Begleitung bei den Vorführungen war hingegen beliebig und wenig formalisiert.

Während es in den USA üblich war, zusätzlich zur Filmkopie eine Liste mit Musiknummern und deren Verwendung zu reichen, fanden die Filmwissenschaftler für Wiener Kinos nichts Vergleichbares. Dabei war die Musik damals noch viel mehr als heute Bestandteil des Gesamtkunstwerks im Kino – nicht zuletzt weil die Musiker live vor der Leinwand spielten.

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