Charles de Gaulle: Sicherheit zwischen Atlantik und Ural

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Frankreichs Blick auf die Welt. In seinen Memoiren wandte sich der große Staatsmann Charles de Gaullegegen die Hegemonie der beiden Weltmacht-Kolosse. Ein Vorabdruck erschien am 16. Dezember 1970.

Welches sind heute und als Folge des letzten Konfliktes des Zweiten Weltkrieges, der fast den Untergang der französischen Nation bedeutete, die Gegebenheiten, an denen sie ihr Verhalten und Vorgehen orientieren kann?

Die erste Gegebenheit heißt, daß die französische Nation trotz allem lebendig ist, souverän und siegreich. Beinahe ein Wunder. Hatten nicht viele geglaubt, nach der unerhörten Katastrophe, nach der Unterjochung ihrer Regierenden unter die Autorität des Feindes, nach den Verwüstungen der beiden größten Schlachten des Krieges und, dazwischen, der fortgesetzten Plünderung durch den Eindringling und nach der systematischen Erniedrigung durch eine auf Verzicht und Demütigung gegründete Regierung werde diese Nation niemals von ihren Wunden an Leib und Seele genesen?

Hatten nicht viele in der fast völligen Vernichtung ihres Widerstandes die Hoffnung für absurd erklärt, der Feind werde eines Tages vor ihr und vor ihren Verbündeten kapitulieren? Und doch stand sie am Ende des Dramas mit unveränderten Grenzen und in voller Einheit da, Herrin ihres Schicksals und Siegerin unter Siegern. Nichts hindert sie also heute, das zu sein, was sie sein, und das zu tun, was sie tun will.

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