WKÖ warnt: Unseriöse Anbieter nützen Gold-Boom

Goldreserven der Deutschen Bundesbank
Goldreserven der Deutschen Bundesbank(c) dpa
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Gold-Fonds sollten nur über gewerbliche Vermögensberater erworben werden, das sei in Österreich Vorschrift.

Vor zwielichtigen Gold-Anbietern warnt die Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ). Unseriöse Unternehmen würden zunehmend von der hohen Nachfrage nach dem Edelmetall profitieren, das in Zeiten anhaltender Verunsicherungen als sichere Wertanlage gelte - doch würden dabei auch riskante Modelle und Schneeballsysteme entwickelt, so der Fachverband Dienstleister.

Gold-Fonds sollten nur über gewerbliche Vermögensberater erworben werden, das sei in Österreich Vorschrift. Zudem unterliege die Vermittlung von Gold in verbriefter Form (etwa Fonds) dem Wertpapieraufsichtsgesetz. Nur der Kauf und Verkauf von physischem Gold ohne jegliche Anlageberatung sei durch eine Handelsgewerbeberechtigung gedeckt.

Geschäfte ohne tatsächliche Übergabe

Bei riskanten Modellen und Schneeballsystemen, die Konsumenten über verschiedene Vertriebskanäle offeriert würden, erfolge der Ankauf von Gold in einigen Fällen ohne tatsächliche Übergabe und führe de facto zu keinem Eigentumserwerb durch den Käufer. Der Anleger erwerbe lediglich einen schuldrechtlichen Anspruch auf das Edelmetall, der im Fall von Zahlungsschwierigkeiten des Verkäufers unter Umständen nicht in voller Höhe durchgesetzt werden könne, warnte der Fachverband am Dienstag in einer Aussendung.

Einige Anbieter behielten sich Nutzungsrecht vor und würden während der Laufzeit Handel mit dem Gold betreiben, um die Forderungen der Anleger erfüllen zu können. Was passiere, wenn solche Geschäfte nicht wie geplant laufen, könne sich jeder Anleger selbst ausrechnen, so Fachverbands-Vizeobmann Michael Posselt.

Hohe Provisionen versprochen

Zur Vorsicht rät Posselt auch bei Nebenkosten oder wenn dem Käufer für die Vermittlung weiterer Abschlüsse hohe Provisionen in Aussicht gestellt werden. "Das sind oft Indizien dafür, dass die Ansprüche bestehender Kunden durch die Einzahlungen weiterer Anleger gedeckt werden und man es mit einem Pyramidensystem zu tun hat", so Posselt.

So seien ihm in seiner eigenen Beratungstätigkeit merkwürdige Fonds aus dem Ausland untergekommen, berichtete der Fachverbands-Vize auf APA-Anfrage. "Es ist nicht alles Gold, was glänzt", Anlagemodelle sollten genau geprüft werden.

(APA)

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