Manche prominenten Investoren lieben es, andere hassen es. Aber die wahre Geschichte vom Gold beginnt und endet nicht mit ihnen, sondern mit den Zentralbanken und den kleinen Sparern.
Es gibt viele Goldhasser auf der Welt, aber kaum einer ist so extrem wie Charlie Munger. „Gold ist eine tolle Sache, wenn du eine jüdische Familie bist im Wien des Jahres 1939, um es in die Kleidung zu nähen“, sagte Munger in einem Interview mit CNBC vor genau sechs Jahren. Aber, so der 94-jährige Wegbegleiter des legendären Warren Buffet: „Zivilisierte Menschen kaufen kein Gold. Sie investieren in produktive Assets.“ Auch sein alter Freund Buffet ist bekannt für seine kritischen Zitate zu Gold: „Wir graben es aus der Erde, schmelzen es ein, graben ein anderes Loch, vergraben es und zahlen Leute, die es bewachen sollen. Außerirdische, die das beobachten, würden sich wundern“, so Buffet. Seine Position ist simpel: Er investiere lieber in Landwirtschaft und Ölfirmen. In produktive Firmen, die Geld abwerfen. Goldkäufer würden hingegen darauf spekulieren, dass immer mehr Menschen immer mehr Gold kaufen – aus Angst.
Zweitreichster Ägypter
Buffet und Munger sind nicht alleine mit dieser Einstellung. Gerade im angelsächsischen Raum, wo Aktien und der Dollar regieren, ist Gold seit jeher verpönt. Man muss den Globus weit drehen, bis man von Buffets Basis in Nebraska in Kairo landet, bei Naquib Sawiris. Der zweitreichste Ägypter (der reichste ist sein jüngerer Bruder Nassef) hat gerade international Schlagzeilen gemacht, weil er die Hälfte seiner fast sechs Milliarden Dollar in Gold gesteckt hat. Zugegeben: Ein Vergleich zwischen der US-Ikone Warren Buffet und Naquib Sawiris ist nicht ganz fair. Buffet hat sein Geld mit langfristigen Value-Investments wie Coca-Cola gemacht. Sawiris steht seit Jahren unter politischem Druck, weil er sich geschäftlich auch in Nordkorea engagiert.