Familie und Beruf

Rudolf Freidhager und Georg Schöppl, Österreichische Bundesforste: Teilzeit, Flexibilität und ein zweiter Papamonat

(c) ÖBF/Mark Glassner
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Die Mitarbeiter der Österreichischen Bundesforste können ihre Arbeitszeiten flexibel gestalten. Auch Jobsharing ist möglich. Väterkarenz wird begrüßt.

Wien. Natürlich ist es zu einem nicht unwesentlichen Teil die Natur, die den 1025 Mitarbeitern bei den Österreichischen Bundesforsten (ÖBF) den Arbeitsrhythmus vorgibt. Allerdings engagieren sich die Bundesforste schon lang, damit ihre Mitarbeiter ihr Privat- mit ihrem Berufsleben bestmöglich vereinbaren können.

Oder wie es Rudolf Freidhager, ÖBF-Vorstand für Forstwirtschaft und Naturschutz, formuliert: „Die Natur hält sich oft nicht an unternehmerische Planungen. Das verlangt auch von unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein hohes Maß an Flexibilität“, sagt er. Umso wichtiger sei es, „auf individuelle Lebenssituationen einzugehen und als Unternehmen bestmögliche Voraussetzungen für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu schaffen.“

Zu diesen Voraussetzungen zählt etwa eine flexible Gestaltung der Arbeitszeiten, sowohl für Büromitarbeiter als auch für Forstfacharbeiter. Gleitzeit, aber auch diverse Teilzeitmodelle können je nach Bedarf vereinbart werden. Weiters besteht auch die Möglichkeit des Jobsharings: Zwei Führungskräfte oder Mitarbeiter teilen sich einen Job, damit sie ihren Aufgaben als Eltern leichter nachkommen können.

Aber auch für ältere Arbeitnehmer gibt es die Möglichkeit der Altersteilzeit, wie Vorstand Freidhager sagt. „Nicht nur Elternteilzeit, sondern auch Modelle für Altersteilzeit zu entwickeln hat sich bei den Bundesforsten bewährt. Zum Beispiel für Forstfacharbeiter, die ihr Berufsleben bei jeder Witterung draußen im Wald mit zum Teil schwerer körperlicher Arbeit verbracht haben.“

Bei den Bundesforsten, die mit rund 82 Prozent einen sehr hohen Männeranteil haben, werden auch Jungväter gezielt unterstützt. Neben dem gesetzlich geregelten Papamonat können Mitarbeiter einen weiteren Papamonat absolvieren, der mit 500 Euro entlohnt wird. „Die Forstwirtschaft ist nach wie vor eine männerdominierte Branche“, sagt Georg Schöppl, Bundesforste-Vorstand für Finanzen und Immobilien. „Umso wichtiger ist es uns, Chancengleichheit zu schaffen und Bewusstsein für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu fördern.“

Damit auch die Führungskräfte entsprechend sensibilisiert werden, sind „familienbewusste Führung“ und „Chancengleichheit“ fixe Module bei Führungskräftetrainings und Lehrgängen für Nachwuchsführungskräfte. Apropos Chancengleichheit: Deklariertes Ziel der Bundesforste ist es auch, den Frauenanteil im Unternehmen zu erhöhen.

Haben Mitarbeiter in den Ferien Bedarf an Kinderbetreuung, können die Kinder zu günstigeren Preisen an den Sommer-Wildnis-Camps im Nationalpark Donau-Auen teilnehmen. Auch bei Firmenfeiern gibt es Kinderbetreuung.

Derzeit arbeiten die Bundesforste, die rund 15 Prozent des österreichischen Waldes betreuen und bewirtschaften, unter anderem daran, ihren Mitarbeitern auch die Möglichkeit von Pflegekarenz oder -teilzeit zu geben, um etwa ältere Angehörige betreuen zu können. (mpm)


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