Für das gleiche Geld wie vor zwölf Jahren bekommt man in allen österreichischen Landeshauptstädten zum Teil bedeutend weniger Wohnraum. Am meisten verteuert hat sich der Osten.
Für die österreichische Mittelschicht ist Wohnungseigentum in Städten deutlich weniger erschwinglich als noch im Jahr 2006. Für das gleiche Geld wie vor zwölf Jahren bekommt man in allen österreichischen Landeshauptstädten weniger Wohnraum, zeigen am Dienstag präsentierte Zahlen des Immobilienring Österreich.
Der Untersuchung wurde ein Brutto-Monatseinkommen von 3.000 Euro zugrundegelegt - nach Steuern und Abzügen netto ein Jahreseinkommen von rund 29.000 Euro. Für zehn solcher Jahreseinkommen bekam man in Wien im Jahr 2018 um 40 Quadratmeter weniger als zwölf Jahre zuvor.
Entwicklung in den Landeshauptstädten - Vergleich 2018 zu 2006:
Differenz Wohnraum - Vergleich 2018 zu 2006
Die Kaufbereitschaft sei zwar noch immer hoch, sagte Immobilenring-Präsident Georg Spiegelfeld bei der Präsentation der auf Transaktionsdaten basierenden Zahlen. Allerdings würden sich die Immobilienpreise immer stärker vom verfügbaren Einkommen entkoppeln. "Selbst Paare, die gut verdienen, brauchen oft Elternteile von beiden Seiten als Bürgen und Laufzeiten über 30 Jahren, um die Finanzierung einer Bank zu erhalten", führte Spiegelfeld dabei weiter aus.
Auch für Mieter ist es schwieriger geworden. Eine 60 bis 70 Quadratmeter große, durchschnittliche Wohnung kostet nach Zahlen des Immobilienrings in Innsbruck, Salzburg, Bregenz und Wien inklusive Betriebskosten und Mehrwertsteuer rund 1000 Euro im Monat. In Graz, Linz, Klagenfurt, St. Pölten und Eisenstadt sind es rund 700 Euro. "Ausgehend von einem guten österreichischen Mittelschichtsgehalt von monatlich 2.000 Euro netto muss rund die Hälfte des verfügbaren Einkommens für die Miete eingeplant werden", sagte Spiegelfeld.
(APA/herbas)